Damit werde ein "symbolträchtiger Anlass" für Treffen und offizielle Verhandlungen versäumt, sagte Naryschkin gemäss der russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti am Freitag vor Journalisten.
Gerade in dieser Zeit wichtig
Die Absage mache den "Parlamentariern eines starken, souveränen und demokratischen Staates keine Ehre", sagte Naryschkin weiter. Solche Parlamentskontakte wären aber gerade in einer Zeit von "übermässigen Spannungen in Europa" besonders wichtig.
Das weltweit bekannte Prinzip der Schweizer Neutralität lasse immer eine ruhige objektive Position einnehmen und alle Gesichtspunkte zu komplizierten Fragen anhören.
Nationalratspräsident Ruedi Lustenberger. /


Doch die Schweizer Kollegen seien offenbar gezwungen gewesen, in diesem Fall "von diesem Prinzip unter dem äusseren Druck abzuweichen".
Die Interessen des Bundesrates
Der Vorsitzende der russischen Staatsduma hätte Ende September im Rahmen des 200-Jahr-Jubiläums der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und Russland in die Schweiz reisen sollen. Die Parlamentsdienste hatten das Treffen mit Nationalratspräsident Ruedi Lustenberger (CVP/LU) am Donnerstag aber abgesagt, mit der Begründung, dass ein solches momentan "nicht opportun" wäre.
Die Absage dient auch den Interessen des Bundesrates. Der Name des Vorsitzendes der Duma figuriert auf der schwarzen Liste der EU und der USA. Die Personen auf dieser Sanktionsliste dürfen nicht in EU-Mitgliedsstaaten und die USA einreisen und wurden mit Kontosperrungen belegt.