Der Ministerpräsident der Elfenbeinküste, Daniel Kablan Duncan, begründete die Massnahme in einer Fernsehansprache damit, das Land müsse sich vor der Ebola-Epidemie schützen. Südafrika hatte kürzlich ein Einreiseverbot für Nicht-Südafrikaner verhängt, die aus den vier betroffenen Ländern Guinea, Liberia, Sierra Leone und Nigeria einreisen wollen.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden bis vorigen Mittwoch 1427 Ebola-Tote gemeldet. Am 19. und 20. August seien aus den vier Ländern 142 neue bestätigte und Verdachtsfälle sowie 77 Todesfälle gemeldet worden.
Geschlossene Grenzen. (Symbolbild) /


Demnach wurden bislang insgesamt 2615 bestätigte und Verdachtsfälle gemeldet.
Die Zahlen deuten darauf hin, dass Liberia das am schwersten betroffene Land ist: Hier wurden bisher 1082 Erkrankungen und 624 Tote registriert. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Wie viele Menschen in der Region bislang an dem Virus gestorben sind, ist offenbar kaum abzuschätzen.
UNO schickt zusätzliche Hilfe
"Dieser aussergewöhnliche Ausbruch erfordert eine beispiellose Reaktion in allen Dimensionen", sagte David Nabarro, Ebola-Koordinator des UNO-Generalsekretärs. Als Reaktion auf die Zuspitzung der Lage wollen die Vereinten Nationen die Hilfe deutlich ausweiten.
Zusätzliche internationale Experten und Helfer sowie Hilfsgüter sollen nach Liberia geschickt werden, um die dortigen Gesundheitseinrichtungen zu unterstützen, kündigte Nabarro am Freitagabend bei einer Pressekonferenz in der liberianischen Hauptstadt Monrovia an.
Zudem sollen weitere Krankenbetten geliefert werden. In einigen Teilen Liberias, darunter Monrovia, sei die Gesundheitsversorgung praktisch zum Erliegen gekommen.
Infizierte versteckt
Die WHO geht davon aus, dass die Bekämpfung der Ebola-Epidemie Monate lang dauern kann. Das Ausmass der Epidemie sei auch deshalb unterschätzt worden, weil viele Infizierte von ihren Familien versteckt wurden.
Die Menschen seien davon ausgegangen, dass es für Ebola sowieso keine Heilung gebe und es für die Todkranken besser sei, wenigstens zu Hause sterben zu können, heisst es in einer in Genf veröffentlichten Mitteilung.
Kliniken und Labors seien in den betroffenen Ländern meist völlig überfordert, viele Gesundheitseinrichtungen zudem geschlossen worden. "Die Angst hält die Patienten fern und treibt das medizinische Personal in die Flucht", erklärte die WHO.