Die Strafmassnahmen wurden am Freitag im EU-Amtsblatt veröffentlicht, womit sie wirksam wurden. Sie sehen vor, dass Anleihen der Energiekonzerne Rosneft, Transneft und Gazprom Neft nicht mehr in der EU gehandelt werden dürfen.
Ebenfalls betroffen sind drei Unternehmen, die Flugzeuge, Helikopter und Panzer herstellen. Von den neuen Sanktionen betroffen sind auch 24 Einzelpersonen, die mit Einreiseverboten und Kontensperren belegt wurden.
Kreml droht seinerseits mit Sanktionen
Auch US-Präsident Barack Obama kündigte für Freitag Massnahmen gegen Finanz-, Energie- und Verteidigungsbereiche der russischen Wirtschaft an. Der Kreml drohte seinerseits mit Sanktionen - möglich sind Importbegrenzungen für ausländische Autos sowie eine Einschränkung der Überflugrechte für westliche Airlines.
Kremlsprecher Dmitri Peskow kritisierte die Entscheidung Brüssels als unverständlich. Russland habe sich um eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts bemüht.
US-Präsident Barack Obama kündigte für Freitag Massnahmen gegen Bereiche der russischen Wirtschaft an. /


Die Rechnung für die Sanktionen müssten aber auch die europäischen Unternehmen und Steuerzahler tragen, warnte er.
Lockerung in Aussicht gestellt
Innerhalb der EU waren die Wirtschaftssanktionen gegen den wichtigen Handelspartner im Osten bis zuletzt umstritten, weil mehrere EU-Regierungen eine erneute Verschärfung der Krise befürchteten.
Zeitgleich zu den EU-Sanktionen stellte EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy eine Aufhebung der jüngsten Massnahmen für den Fall in Aussicht, dass Russland den Friedensprozess in der Ostukraine unterstützt.
Im Konfliktgebiet, das teilweise von prorussischen Separatisten kontrolliert wird, gilt weiterhin die Vereinbarung über eine Waffenruhe. Sie ist jedoch immer wieder gebrochen worden. Nach Einschätzung der NATO hat Russland weiterhin noch etwa 1000 Soldaten jenseits der Grenze in der Ostukraine im Einsatz.
Kontrolle verloren
Obama sagte, Russland werde nun in dem Konflikt politisch noch stärker isoliert, die Kosten für die Wirtschaft des Landes würden erhöht. «Wir setzen diese neuen Massnahmen angesichts der russischen Schritte in Kraft, die Ukraine im vergangenen Monat weiter zu destabilisieren, mitunter durch die Präsenz schwer bewaffneter russischer Truppen im Osten der Ukraine», hiess es in der Mitteilung aus dem Weissen Haus.
Auf seiner täglichen Lagekarte räumte der ukrainische Sicherheitsrat erstmals den Verlust der Kontrolle über Grenzgebiete zu Russland im südlichen Bereich des Donezker Gebietes ein. Die Separatisten hatten diese bereits seit knapp zwei Wochen zu ihrem Einflussbereich gezählt. Damit beherrschen sie mehr als 300 Kilometer Grenze vom Asowschen Meer bis nach Lugansk.