«Die Geister des Kalten Krieges sind zurückgekehrt: So viel vom Arabischen Frühling ist in verkehrte Bahnen gelaufen», sagte der UNO-Generalsekretär am Mittwoch in New York.
Zur Generaldebatte sind Vertreter aus allen 193 UNO-Staaten gekommen sowie aus sogenannten Beobachterstaaten wie dem Vatikan, Palästina und der EU. Wichtige Themen sind in diesem Jahr die Ukraine-Krise, der Vormarsch der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sowie die wachsende Gefährdung durch die Ebola-Epidemie.
«Der einzige Weg»
Ban beklagte, dass die Diplomatie auf dem Rückzug sei, «unterminiert von denen, die an Gewalt glauben.» Der Generalsekretär kritisierte weiter.
«Vielfalt wird attackiert von Extremisten, die glauben, dass ihr Weg der einzige Weg sei. Abrüstung wird als ferner Traum begriffen, sabotiert von den Profiteuren des Krieges. Es sieht bei all den Konflikten und Krankheiten so aus, als falle die Welt auseinander.»
Samen der Hoffnung finden
Noch nie seit Ende des Kalten Krieges habe es so viele Flüchtlinge und Vertriebene gegeben, sagte Ban. Noch nie habe die UNO so viele Menschen mit Nahrung und anderer Hilfe versorgen müssen.
Der Generalsekretär appellierte: «Aber politische Führung bedeutet genau, den Samen der Hoffnung zu finden und ihn zu hegen und wachsen zu lassen. Das ist unsere Pflicht.
«Die Geister des Kalten Krieges sind zurückgekehrt.» /


Das ist mein Aufruf heute an Sie.»
Obama will nicht aufgeben
Auch Obama rief alle Staaten auf, sich an diesem Kampf zu beteiligen. Die IS-Kämpfer sollten die Miliz verlassen, solange dies noch möglich sei.
Er rief die Weltgemeinschaft zu einer Erneuerung des internationalen Systems auf. Es gebe eine gemeinsame Verantwortung, globale Probleme anzugehen. Das sei zuletzt zu wenig geschehen. "Alle von uns - grosse und kleine Nationen - müssen unserer Verantwortung gerecht werden, die internationalen Normen zu beachten und durchzusetzen."
Die Weltgemeinschaft rief Obama zu einem umfassenderen Kampf gegen die Ebola-Epidemie auf. Der Virus könne Hunderttausende Menschen töten, schreckliches Leid erzeugen, ganze Volkswirtschaften destabilisieren und sich rasant über Grenzen ausbreiten.
"Es ist leicht, das als entferntes Problem anzusehen - bis es das nicht mehr ist", sagte er. Daher würden die USA weitere Länder mobilisieren, um konkrete Verpflichtungen einzugehen, gegen den Ebola-Ausbruch anzukämpfen.