Das Stimmvolk habe zum Ausdruck gebracht, dass es das Gesundheitssystem reformieren, nicht aber radikal ändern wolle, sagte Berset vor den Medien in Bern. Es gelte, den Weg der Reformen weiter zu verfolgen.
Ob er nach dem Ja in vier Westschweizer Kantonen Einheitskassen in einzelnen Kantonen befürworten würde, liess Berset offen. Es sei an den betroffenen Kantonen, die Initiative zu ergreifen, wenn sie dies wünschten. Allerdings würde dies eine Revision des Krankenversicherungsgesetzes bedingen, und dafür brauche es eine Mehrheit im Parlament.
Zum Stichwort «Röstigraben» stellte der Gesundheitsminister fest, er möge diesen Begriff nicht.
Laut Alain Berset werde eine bessere Koordination im Gesundheitswesen gewünscht. (Archivbild) /


Das Ja in Westschweizer Kantonen relativierte er: Wenn man das Abstimmungsresultat betrachte, falle auf, dass es verglichen mit der letzten Abstimmung zum Thema in allen Kantonen mehr Ja-Stimmen gegeben habe. In manchen Westschweizer Kantonen habe dies gereicht für einen Wechsel ins Ja-Lager.
Bessere Koordination
Die Diskussion über die öffentliche Krankenkasse sei nötig gewesen, sagte Berset weiter. Nun gelte es, die Reformen voranzutreiben, betonte er mit Verweis auf die Gesundheitsstrategie 2020.
Die Debatte zur Einheitskasse habe gezeigt, dass alle eine bessere Koordination im Gesundheitswesen wünschten. Ausserdem müssten Grundversicherung und Zusatzversicherungen strikter getrennt werden.
Berset wies aber auch auf das bereits Erreichte hin. Das neue Gesetz zur Aufsicht über die Krankenkassen sei ein grosser Fortschritt, der grösste Sprung seit Einführung des Krankenversicherungsgesetzes.