Weil die Schweiz im Gegensatz zu anderen Staaten keine Ziele zur Reduktion von Food Waste festgelegt hat startet der WWF zum morgigen Welternährungstag eine Petition mit dem Ziel, die Lebensmittelverluste bis 2025 um 50 Prozent zu senken.
Neue Analysen kommen zum Schluss, dass auch in der Schweiz zwei von drei Kartoffel nicht gegessen werden, sondern irgendwo innerhalb der Wertschöpfungskette verloren gehen. Das entspricht rund 303?000 Tonnen Kartoffeln pro Jahr oder 1,2 Milliarden Tellern Rösti. Bei anderen Lebensmitteln sieht die Bilanz ebenfalls schlecht aus. Bei Lagergemüse liegt der Anteil der vermeidbaren Verluste bei 40 Prozent, bei Frischgemüse sind es 34, bei Brot (Weizen) 43 und bei Fleisch 19 Prozent.
Sparpotential überall möglich
Beim Fleisch ist der Food Waste beim Schlachten und in der Verarbeitung am grössten (9 Prozent).
Stoppt die Verschwendung! /


Beim Brot sind die Verluste in der Verarbeitung am höchsten (13 Prozent). Beim Gemüse wieder liegt das grösste Sparpotential in der Produktion, wo der Verlust je nach Gemüsesorte von 8 Prozent (Salat) bis zu 32 (!) Prozent betragen kann (Kartoffeln). Hier spielt vor allem die Aussortierung von einwandfrei essbarem, aber ästhetisch nicht perfektem Gemüse eine wichtige Rolle.
Daher ist es umso entscheidender, dass nicht nur die Konsumentinnen und Konsumenten weniger Lebensmittel wegwerfen, sondern auch die gesamte Lebensmittelindustrie vom Bauer bis zum Verkaufsgeschäft Verantwortung übernimmt. Um gemeinsam mit allen relevanten Akteuren griffige Massnahmen zu definieren, fehlt jedoch die Gesetzesgrundlage. Denn die Schweiz hat im Gegensatz zu Staaten wie Deutschland, Frankreich oder Österreich noch immer keine Ziele gegen die Lebensmittelverluste festgelegt. Darum fordert der WWF mit einer Petition die Politik auf, die Lebensmittelverluste bis 2025 um mindestens 50 Prozent zu senken.