«Es ist jetzt nicht die Zeit, um über Zweifel an der Korrelation zu diskutieren», erklärte ein Sprecher des EU-Ministerrats vor Brüsseler Journalisten. «Fakt ist: Während Jauchs Gedenkminute ist niemand ertrunken, während der restlichen Sendezeit des Tages waren es vermutlich bis zu 900 Flüchtlinge».
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Einziger gemeinsamer Nenner
Solange kollektive Schweigeminuten der einzige gemeinsame Nenner der europäischen Partner in ihrer gemeinsamen Aussenpolitik seien, müsse man sich wohl oder übel an diese Hoffnung klammern.
Offen ist, ob sich die Aussenminister auf weitere Massnahmen zur umstrittenen Flüchtlings- und Asylpolitik einigen können. Die aktuell laufende Mission «Triton» zur Sicherung der Aussengrenze steht weltweit unter Kritik. Beim jüngsten Kentern eines Flüchtlingsboots vor der libyschen Küste sind vermutlich über 900 Menschen gestorben. Anlässlich des Unglücks beraten die EU-Aussenminister heute über die politischen Folgen dieses Dramas.
Korrigendum
Eine frühere Version dieses Artikels hatte irrtümlich vermeldet, die EU-Politiker hätten bereits 23'500 Euro für den Kauf von 7500 hochseetauglichen Schwimmkerzen bewilligt, die man vor Lampedusa im Rahmen einer Gedenkfeier dem Mittelmeer übergeben werde. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.