Bei den als streng geheim eingestuften Dokumenten handelt es sich demnach unter anderem um fünf Berichte des US-Geheimdienstes NSA, die auf abgefangener Kommunikation basierten.
Der Lauschangriff dauerte demnach mindestens von 2006 bis 2012. Das neueste Dokumente stammt den Berichten zufolge vom 22. Mai 2012, wenige Tage nach der Amtsübernahme Hollandes.
Darin geht es den Berichten zufolge um geheime Treffen zu einem möglichen Austritts Griechenlands aus der Eurozone.
Fünf geheime Berichte weisen auf ein Ausspähen hin. /


In einem anderen Dokument werden demnach verschiedene Telefonnummern aufgelistet, darunter die Nummern von Präsidenten, ihren engsten Beratern und verschiedenen Ministern.
In Deutschland hatte ein mutmasslicher US-Lauschangriff auf das Mobiltelefon von Bundeskanzlerin Angela Merkel für grosse Aufregung gesorgt.
Kein Kommentar aus dem Elysée
Hollandes Umfeld wollte am Dienstagabend auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst keine Stellungnahme nehmen. "Wir werden schauen, um was es sich handelt", hiess es im Elysée-Palast.
Auch der Sender NDR und die "Süddeutsche Zeitung" konnten die Wikileaks-Dokumente einsehen. Wie es auf tagesschau.de hiess, wurde in der NSA-Notiz vom Mai 2012 ein Gespräch zwischen Hollande und dem damaligen Ministerpräsidenten Jean-Marc Ayrault widergegeben.
Die beiden unterhielten sich demnach über ein geplantes Treffen mit der SPD-Spitze in Paris, um über die Euro-Krise und einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Gemeinschaftswährung sprechen.
Hollande habe sich zudem über ein Treffen mit Bundeskanzlerin Merkel in der Vorwoche beschwert. Es sei nichts Substanzielles erreicht worden und reine Show gewesen.
An den deutschen BND weitergegeben
Die in den NSA-Dokumenten aufgelisteten Telefonnummern sind laut NDR und "Süddeutscher Zeitung" offenbar Teil der sogenannten Selektoren, anhand derer die NSA weltweite Datenströme durchsucht.
Auch der der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) hat für seine Abhörstation in Bad Aibling Selektoren von der NSA geliefert bekommen. Ob die nun von Wikileaks veröffentlichten Selektoren auch in Bad Aibling eingesetzt wurden, ist demnach aber unklar.