Der internationale Welt-Tollwut-Tag wird seit 2007 jährlich von der Global Alliance for Rabies Control (GARC) ausgerufen. Ziel ist es, weltweit über die Risiken zu informieren, die Krankheit zu bekämpfen und die Zahl der Infektionen zu reduzieren. An der Viruserkrankung sterben jedes Jahr circa 55'000 Menschen. In den meisten Fällen wird Tollwut durch Hundebisse oder -kratzer übertragen. Eine unmittelbar anschliessende Impfbehandlung ist die einzige Rettung nach einem Biss. Wenn zu spät reagiert wird und bereits Symptome auftreten, verläuft die Krankheit sowohl bei Menschen als auch bei Tieren tödlich.
Ein grosses Risiko
Durch die illegale Einfuhr von ungeimpften Tieren aus Tollwutrisikodestinationen (z.B. Serbien, Kroatien, Marokko, Ägypten und viele andere) besteht die Gefahr, dass Tollwut wieder in die Schweiz eingeschleppt wird. Entsprechend sieht die Gesetzeslage in der Schweiz vor, solche Tiere einzuschläfern.
Ein Welpe wird in Ungarn illegal zum Kauf angeboten. /


Es ist daher sehr wichtig, nie ein Heimtier aus Mitleid aus dem Urlaubsland in die Schweiz zu importieren. Die Einfuhrbestimmungen sind sehr streng geregelt und ein Jungtier aus einem Tollwutrisikoland ist immer mindestens sieben Monate alt, bis es legal in die Schweiz einreisen darf.Der einzige Schutz gegen Tollwut ist die Impfung. Welpen können erst im Alter von zwölf Wochen gegen Tollwut geimpft werden.
Illegaler Welpenhandel
Jedes Jahr werden zudem unzählige Welpen aus osteuropäischen Ländern nach Westeuropa geschmuggelt und vorwiegend über das Internet unter falschen Angaben angeboten. Die ebenfalls gefälschten Impfpässe täuschen die Käufer darüber hinweg, dass die Tiere zu jung, ungeimpft und meistens - aufgrund der schlechten Haltungsbedingungen in denen sie gezüchtet werden - schon krank sind. Neben anderen Zoonosen, also Krankheiten die vom Tier auf den Menschen übertragbar sind, besteht deshalb auch immer die Gefahr einer Tollwutinfektion. Dass ein Hundekauf mit grösster Vorsicht getätigt werden muss, sagt auch Julie Stillhart, Länderchefin von «Vier Pfoten» Schweiz: «Wir warnen eindringlich davor, einen Welpen aus unbekannter Herkunft zu kaufen. Die beste Variante ist, sich an seriöse Züchter zu wenden oder einen Hund aus einem Schweizer Tierheim zu adoptieren.»
«Vier Pfoten» informiert Familien über den Hundekauf
Kinder wünschen sich oft sehnlichst einen Hund. Anlässlich des Welttollwuttages hat «Vier Pfoten» eine neue Infobroschüre erstellt. Diese wird in zahlreichen Schweizer Kinderarztpraxen aufgelegt. So können sich Eltern über die Zusammenhänge von Hundekauf, Import und der gefährlichen Tollwut in mehr als 600 Kinderarztpraxen der Schweiz informieren.