Fussballfest in einer Festung: Beim Duell der Erzrivalen Real Madrid und FC Barcelona soll ein Rekordaufgebot von Polizisten die Sicherheit im Estadio Santiago Bernabeu gewährleisten. «Es wird die grösste Zahl an Sicherheitskräften im Einsatz sein, die es je bei einer Sportveranstaltung in Spanien gegeben hat», kündigte Staatssekretär Francisco Martinez an.
Aber nicht allein die Angst vor möglichen Terroranschlägen macht das Schlagerspiel an diesem Samstag zu einem «Clasico» der besonderen Art. Anders als bei den vorigen Aufeinandertreffen von Real und Barça konnten die Superstars Cristiano Ronaldo und Lionel Messi im Vorfeld weder mit Torrekorden noch mit sonstigen Glanzleistungen aufwarten. Im Gegenteil: Die Schlüsselspieler geben ihren Fans Rätsel auf.
Jubiläum von Messi
Messi hatte wegen einer Bänderverletzung im linken Knie knapp zwei Monate pausieren müssen. Seither arbeitete der Argentinier eisern daran, zum Duell der Giganten wieder fit zu sein. Er trainierte heimlich und abgeschirmt von der Öffentlichkeit - auch an den freien Tagen. Vor einer Woche kehrte er ins normale Mannschaftstraining zurück. Er wirkte völlig wiederhergestellt, ging in den Zweikämpfen aber noch keine Risiken ein. «Je länger Messi auf dem Platz steht, desto besser wird es für uns sein», meinte Barças Captain Andres Iniesta.
«La Pulga» (der Floh) kann in Madrid ein Jubiläum feiern: Vor fast genau zehn Jahren bestritt er als 18-Jähriger seinen ersten «Clasico».
Lionel Messi verzaubert demnächst wieder die Fussballwelt. /


Seither erzielte er in 30 Spielen gegen Real Madrid die Rekordzahl von 21 Treffern. Reals Legende Alfredo di Stefano brachte es in den Duellen mit Barcelona auf 18 Tore, Cristiano Ronaldo kommt bislang auf 15.
«CR7» unzufrieden
Eine Art von Comeback wird auch von Ronaldo erwartet. Dabei war der Portugiese gar nicht verletzt gewesen. Er war in den vergangenen Wochen jedoch nur ein Schatten seiner selbst. Auf dem Platz wirkte «CR7» enttäuscht und unzufrieden. Er wehrte sich auch nicht dagegen, dass in der Öffentlichkeit über einen möglichen Vereinswechsel spekuliert wurde.
Der 30-jährige kann es laut Medienberichten nicht verwinden, dass Gareth Bale zum neuen Superstar der «Königlichen» aufgebaut werden soll. Cristiano Ronaldo fühle sich dadurch zurückgesetzt, hiess es. Bisher allerdings konnte der Waliser, der Real eine Ablösesumme von rund 100 Millionen Euro gekostet hatte, nicht überzeugen. Auch Trainer Rafael Benitez gelang es nicht, Bale eine Schlüsselrolle zuzuordnen. Für den Coach wird der «Clasico» zur ersten grossen Bewährungsprobe. Eine Niederlage kann sich Real Madrid kaum leisten, denn die Gastgeber liegen drei Punkte hinter dem Tabellenführer Barça zurück.