jz / Quelle: news.ch / Freitag, 1. April 2016 / 07:43 h
Unter dem starken Franken leiden auch die Schweizer Tabakhersteller. Sie haben angekündigt, die Tabakpreise um durchschnittlich 5,2 Prozent zu senken. Wie die Vereinigung der schweizerischen Zigarettenindustrie in einer Medienmitteilung informiert, sei dies eine Reaktion auf den schwachen Euro-Kurs. Im Communiqué heisst es weiter: «Nur mit einer temporären Marktpreisanpassung können wir den Produktionsstandort Schweiz weiterhin rechtfertigen.»
Von der Preisreduktion sei die Tabakbesteuerung ausgeschlossen, steht im Communiqué weiter.
Preissenkung um konkurrenzfähig zu bleiben. /


René Stirnemann von BAT Tobacco erklärt die Massnahme: «Alles wird günstiger, auch wir sind davon betroffen. Wir müssen auf den Markt reagieren, um überleben zu können und weiterhin sicherer Arbeitgeber für die Regionen zu bleiben.»
Werden so neue Anreize geschaffen?
Die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz (ATS) vermutet hinter der Preisreduktion eine simple Marketing-Kampagne. Martina Demarché von der ATS ist empört: «Es kann doch nicht sein, dass wir seit Jahren einen immensen Präventions-Aufwand betreiben, während die Tabaklobby mit günstigeren Preisen neue Anreize schafft.» Die Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention prüft rechtliche Schritte und verlangt vom BAG eine Stellungnahme.
Unterstützung bekommt die Tabaklobby von der Eidgenössischen Zollverwaltung. Gemäss Peter Hofmann, Cheffahnder von der Eidgenössischen Zollverwaltung, hat sich der Schmuggel von Zigaretten aus dem EU-Raum im letzten Jahr vervielfacht. Konkrete Zahlen liegen zwar noch nicht vor, aber eine Reduktion der hiesigen Tabakpreise sei ein Schritt in die richtige Richtung.