Im gesamten ersten Quartal nahmen die Firmenpleiten um 18,6 Prozent zu, wie die Gläubigervereinigung Creditreform bekannt gab. Die Zahl der Firmeninsolvenzen liege mit 1223 hinter dem Jahr 2004 auf dem zweithöchsten Stand in der Geschichte der Schweiz.
Es sei zu befürchten, dass sich der Trend im Verlauf des Jahres noch verstärke, sagte Claude Federer, Generalsekretär von Creditreform, auf Anfrage. Beispielsweise sei im Baugewerbe die Situation zurzeit noch ziemlich stabil, was sich aber ändern könne.
Mehr Firmenkonkurse gab es im ersten Quartal 2009 insbesondere im Dienstleistungssektor (+29,6 Prozent). Spitzenreiter sind die Bereiche Treuhand (+41,4 Prozent), Werbung (+76,2 Prozent) und Reinigungsgewerbe (+110 Prozent).
Im Gross- und Detailhandel verzeichnete Creditreform 11,4 Prozent mehr Pleiten. Unter dem Schnitt lag auch der Bausektor mit einer Zunahme von 12,0 Prozent.
Einzig in der Industrie wurde eine Abnahme der Konkurse verzeichnet. /


Als einziger Sektor erzielte die Industrie eine Abnahme der Konkurse (-2,2 Prozent).
In Zentralschweiz und Tessin «dramatisch»
Nach Regionen sei die Zunahme der Firmenpleiten vor allem in der Zentralschweiz und im Tessin dramatisch. Die Kantone Zug und Luzern verzeichnen Zunahmen von über 40 Prozent. Auch in Basel-Land und Solothurn gab es deutlich mehr Konkurseröffnungen, während in Basel-Stadt die Pleiten um 30 Prozent abnahmen.
Rückläufig ist noch die Zahl der Privatkonkurse. Im März waren 462 Personen oder 18,7 Prozent weniger von der Insolvenz betroffen als im Vorjahresmonat. Für das erste Quartal ergibt dies eine Abnahme um 10,9 Prozent auf 1462.
Laut Creditreform ist aber damit zu rechnen, dass die Entwicklung in den nächsten Monaten ins negative dreht, da die Zunahme der Firmenpleiten zu mehr Arbeitslosigkeit führen werde.