Der Beweis, dass die zusätzliche Regulierung auch besser sei, müsse noch erbracht werden, sagte Kielholz an seiner letzten Generalversammlung als Präsident der Grossbank.
Ein Rückzug auf nationale Interessen und Märkte sei nicht im Sinn einer offenen, globalen Wirtschaftsordnung, in der alle Teilnehmer die gleichen Bedingungen vorfinden sollten.
«Protektionismus hätte vor allem zur Folge, dass der globale Kapitalmarkt substanziell geschwächt würde», sagte Kielholz, der nach sechseinhalb Jahren sein Amt abgibt, um das Verwaltungsratspräsidium des gebeutelten Rückversicherers Swiss Re zu übernehmen. Kielholz will aber weiterhin im Aufsichtsgremium der Credit Suisse bleiben.
Wohlstand dank Globalisierung
Die Globalisierung habe nicht nur der Schweiz mehr Wohlstand gebracht. Auch ärmere Volkswirtschaften hätten vom internationalen Wettbewerb und den globalen Finanzströmen profitieren können, sagte Kielholz vor knapp 2200 Aktionären im Zürcher Hallenstadion.
Angesichts der wachsenden Anzahl staatlich gestützter Banken habe er Bedenken, dass eine zu starke staatliche Einflussnahme bei der Kreditvergabe und bei der Anpassung der Strukturen dieser Banken negative Konsequenzen für die gesamte Finanzbranche haben werde.
Fehler eingestanden
Hinsichtlich des Riesenverlustes von 8,2 Mrd.
Walter Kielholz warnt vor möglichen Folgen einer Politik des Protektionismus. (Archivbild) /


Fr. im vergangenen Jahr gestand Kielholz Fehler ein. «Gewisse Entscheide waren aus heutiger Sicht nicht die richtigen.» Insgesamt habe die CS aber vieles richtig gemacht.
Dies bestätigten die Zahlen für das erste Quartal 2009, sagte Kielholz. Am Vortag hatte die Grossbank einen überraschend hohen Reingewinn von 2 Mrd. Fr. ausgewiesen nach einem Verlust von 6 Mrd. Fr. im Vorquartal.