«Gelegentlich ist es so, dass Politiker auch direkt reden sollten», sagte Steinbrück im Interview, das gemäss dem Schweizer Fernsehen SF in Berlin aufgezeichnet worden war.
Meyer hatte Steinbrück zuvor über dessen Verbal-Attacke gegen die Schweiz nach einem Treffen von OECD-Finanzministern in Paris im Oktober vergangenen Jahres befragt. Steinbrück hatte damals der Schweiz im Steuerstreit mit «Zuckerbrot und Peitsche» gedroht.
«Ich fordere Fairness»
«Ich glaube, ich habe damals ein englisches Idiom benutzt und das heisst 'sticks and carrots' ('Stöcke und Karotten').



Peer Steinbrück: Immer diese Übersetzungen. /


Das kann man übersetzen in Zuckerbrot und Peitsche und das hat für diese Dramatik gesorgt», bedauerte Steinbrück.
Von der Schweiz wolle er «einen fairen Umgang, den Respekt nicht nur gegenüber der Schweiz, den einzufordern legitim ist, auch bezogen auf ein Bild, mit dem ich mich gegebenenfalls vergaloppiert habe. Aber es gehört auch der Respekt gegenüber dem Interesse des Steuerstaates Deutschland» dazu, sagte der Finanzminister, wie den auf die Website des «Tages-Anzeigers» gestellten Videosequenzen des Gesprächs zu entnehmen ist.
Bis zu 200 Milliarden
«Es gibt plausible Schätzungen, dass von deutschen Steuerzahlern bis zu 200 Milliarden Euro in der Schweiz liegen», sagte Steinbrück, der erneut signalisierte, in der Sache nicht nachgeben zu wollen, wie aus einem Communiqué von SF hervorgeht.
Steinbrück hatte viele erzürnt, als er die Schweizer mit Indianern verglichen hatte, nachdem der Bundesrat Mitte März versprochen hatte, das Bankgeheimnis zu lockern. Darauf wurde der Deutsche sogar von einem Nationalrat als Nazi beschimpft.