Von den privatrechtlichen Pensionskassen waren Ende 2008 60 Prozent unterdeckt, von den öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen gar 93 Prozent. Gesamthaft sind zwei von drei Schweizer Pensionskassen unterdeckt, wie Swisscanto aufgrund einer Umfrage bei 272 Einrichtungen bekannt gab.
«Ein Annus Horribilis für die Pensionskassen», schreiben die Autoren der Umfrage. Die 272 befragten Einrichtungen decken etwa 60 Prozent der Versicherten ab. Swisscanto hat die Umfrage zum nunmehr neunten Mal durchgeführt.
Talfahrt der Börsen
Grund ist die dramatische Talfahrt der Börsen im letzten Jahr. Die Vorsorgeeinrichtungen müssten auf ihren Kapitalanlagen beim geltenden Umwandlungssatz eine Rendite von 4,8 Prozent erzielen, um die gesetzlich definierten Altersleistungen zu erbringen.
Die Talfahrt der Börsenkurse macht auch nicht vor den Pensionskassen halt. /


Tatsächlich beträgt die durchschnittliche Performance der Pensionskassen-Anlagen der von Swisscanto befragte Einrichtungen -12,9 Prozent. Über die vergangenen fünf Jahre gerechnet beträgt die Performance im Schnitt knapp +2 Prozent, über acht Jahre gerechnet liegt sie nur leicht über Null.
Aktienanteil sinkt
Während dieser Zeitspanne mussten die Pensionskassen aber einen Mindestzins zwischen 2,25 und 3 Prozent ausrichten. Dieser konnte also nur von der Substanz finanziert werden. Die Differenz zwischen Erfordernis und tatsächlicher Leistung geht zulasten der Versicherten.
2008 sank der Aktienanteil in den Vermögen der Pensionskassen bei den privat-rechtlichen Einrichtungen im Schnitt von 26 auf 21 Prozent, bei den öffentlich-rechtlichen von 29 auf 23 Prozent. Die durchschnittliche Zielgrösse liegt bei 28 Prozent, die tiefste, seit Swisscanto die Umfrage durchführt.