Die Transport- und Logistikbranche reagiert besonders stark auf wirtschaftliche Schwankungen. Während der Schienengüterverkehr in den vergangenen Jahren noch überproportional von dem dynamischen Wirtschaftswachstum und der Zunahme des Welthandels profitierte.
Hat die Branche jetzt aber als Folge der Wirtschaftskrise im ersten Quartal 2009 europaweit einen Absatzeinbruch um 36 Prozent erlitten, wie eine veröffentlichte Online-Umfrage des Beratungsunternehmens Booz & Company ergeben hat. An der Umfrage nahmen 12 Schweizer Unternehmen teil, wie es auf Anfrage hiess.
Furcht vor fehlenden Kapazitäten
Auch SBB Cargo spürte den konjunkturellen Einbruch im ersten Quartal 2009 in allen Bereichen. Auf der Nord-Süd Achse verkehrten 19 Prozent weniger Züge als 2008, wie SBB Cargo auf Anfrage mitteilte. Der Wagenverkehr im Export verzeichnete einen Rückgang um 27 Prozent, der Importverkehr schrumpfte um 11 Prozent.
Die Transport- und Logistikbranche reagiert besonders stark auf wirtschaftliche Schwankungen. /


Im Binnenverkehr ging der Transport um 12 Prozent zurück.
Trotz der aktuellen Krise äusserte sich bei der Booz-Umfrage die Hälfte der Kunden darüber besorgt, dass die Kapazitäten im europäischen Schienengüterverkehr nicht für die zukünftig wieder deutlich steigende Nachfrage ausreichen könnten.
Schlechtere Wettbewerbsfähigkeit
Die Kundenzufriedenheit leidet unter der verschlechterten Wettbewerbsfähigkeit. Während sie 2008 auf einer Skala von eins bis sechs (1 = höchste Zufriedenheit) noch bei 2,8 lag, liegt sie nun nur noch bei 3,6.
Der Hauptgrund dafür liegt in der verschlechterten Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der Strasse. Während nämlich Spediteure die gefallenen Treibstoffpreise direkt an ihre Kunden weitergeben konnten, sind die Trassengebühren und Energiepreise für Güterbahnen im Vorjahresvergleich gestiegen.