Der Fall der 16-Jährigen wurde am Donnerstagabend in der SF-Sendung «10vor10» publik. Wenige Wochen, nachdem das Mädchen mit der Einnahme von «Yasmin» begonnen hatte, erlitt es eine Lungenembolie. Nach drei Monaten künstlichen Komas erwachte es schwer behindert.
Für Felix Rüegg, den Anwalt der Familie und Präsidenten der Rechtsberatungsstelle für Unfallopfer und Patienten, handelt es sich nicht um einen Einzelfall.
Neuere Verhütungspillen wie «Yasmin» gelten als risikoreicher als die älteren. /


Gegegnüber «10vor10» gab er an, weitere Fälle von jungen Frauen zu kennen, die nach Einnahme dieses Produkts an Lungenembolien litten.
Gemäss Zahlen von Swissmedic nehmen rund 20 Prozent der Frauen, die in der Schweiz mit der Pille verhüten, das Präparat «Yasmin» ein. Das sind rund 100'000 Frauen. Ein Rückruf stehe aber nicht zur Debatte, sagte Swissmedic-Sprecher Joachim Gross auf Anfrage.
«Yasmin» gehört laut Swissmedic zu den Kontrazeptiva der vierten Generation. Da diese zu einer geringeren Gewichtszunahme führen als Produkte älterer Generationen, sind sie bei Frauen beliebt, wie Stephan Krähenbühl von der Universität Basel gegenüber «10 vor 10» sagte.
Bayer hat der Familie des Mädchens Hilfe von 200'000 Franken zugesichert. Der Pharmariese betont aber, es sei nicht bewiesen, dass die Embolie auf die Einnahme von «Yasmin» zurückzuführen sei.