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Was erhofft sich Obama von Sotomayor?Es gibt mehr Menschen latein-amerikanischer Abstammung in den USA als Spanier in Spanien. Dies betont die kluge Politik, die Präsident Barack Obama diese Woche mit der Nominierung einer Richterin latein-amerikanischer Herkunft für den Obersten Gerichtshof der USA betreibt.Kolumne von Jonathan Mann / Quelle: CNN-News / Freitag, 29. Mai 2009 / 14:41 h
Es ist ein historischer Moment für die Spanisch-sprechenden
Amerikaner, die zumeist ärmer, weniger gebildet und weniger in den
Top-Rängen der Regierungsführung präsent sind, als andere US- Bürger.
Es wird einige Monate dauern bis die Richterin Sonia Sotomayor ihren
Platz im Obersten Gerichtshof einnehmen kann und es müssen einige
Jahre vergehen bevor wir erfahren, was sie bewirkt hat. Den
politischen Effekt können wir jedoch bereits beobachten.
Schnell wachsende Minderheit Die Latein-Amerikaner sind, die am schnellsten anwachsende ethnische Gruppe in den USA: Ca. 45 Millionen Menschen, die 15% der Gesamtbevölkerung ausmachen (Spanien hat etwa 41 Millionen Bürger). Eigentlich tendieren die Latinos dazu die demokratische Partei zu unterstützen, wobei diese Tendenz jedoch aufgrund einer Änderung ihrer Interessen, schnell umschwingen kann. George Bush, der Gouverneur des überwiegend von Latein-Amerikanern geprägten Staates Texas war, buhlte US-weit um ihre Gunst und erhielt fast die Hälfte ihrer Stimmen als er die Präsidentschaftswahl 2004 gewann. Barack Obama arbeitete hart daran sie zurückzugewinnen und wurde dank der Unterstützung der hispanischen Bevölkerung zum US-Präsidenten gewählt.Republikaner gefordert Nun stellt er die Republikaner vor eine schwierige Entscheidung: Die Berufung Sotomayors zur Richterin des Obersten Gerichtshofs. Wie alle anderen Nominierten muss sie vom US Senat bestätigt werden. Republikanische Aktivisten betrachten ihre judikativen Aktivitäten als zu links-liberal und wollen, dass ihre Senatoren die Nominierung ablehnen. Sie bereiten eine US-weite Kampagne in Form von kritischer Fernsehwerbung oder Kundgebungen gegen Sotomayor vor. Dennoch sind die republikanischen Abgeordneten im Senat in der Minderheit.Sonia Sotomayor. /
Einige sind sogar bereit sie zu unterstützen und auch diejenigen, die sich ihrer Nominierung widersetzen, sind in der Unterzahl. Natürlich wollen die Republikaner auch wieder Wahlen gewinnen und sie wissen, dass es Ihnen nicht helfen wird die Latinos zu verstimmen. Wenn Sotomayor den Job bekommen sollte, wird es Obama hoch angerechnet und wenn nicht, wird den Republikaner die Schuld zugewiesen. So oder so ist es kluge Politik. Jonathan Mann - POLITICAL MANN Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Er moderiert das wöchentliche Politmagazin «Political Mann» auf CNN International. Der Text steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung. Links zum Artikel:
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