Unter den Demonstranten war auch der heute im Exil in den USA lebende einstige Studentenführer Xiong Yan. Xiong gehörte zu den Anführern der Proteste von 1989, die am 3. und 4. Juni durch die chinesische Armee niedergeschlagen wurden.
Die Behörden in der heute zu China gehörenden einstigen britischen Kronkolonie hatten Xiong überraschend die Einreise erlaubt. «Ich war sehr überrascht, weil ich es zuvor oft, oft versucht habe», sagte Xiong nach seiner Ankunft am Samstagabend. Es ist sein erster China-Besuch seit 17 Jahren.
Xiong war einer der 21 meistgesuchten Anführer der Proteste auf dem Tiananmen. Nach zwei Jahren hinter Gittern konnte er über Hongkong in die USA geschmuggelt werden.
Die Niederschlagung der Proteste in Peking 1989 forderte nach Schätzungen mehrere 1000 Tote. (Archivbild) /


Anderen Ex-Studentenführern wurde die Einreise verweigert. Auch einem dänischen Bildhauer, der sich den Proteste anschliessen wollte, verwehrten die Behörden in Hongkong die Einreise, wie ein Sprecher der Einwanderungsbehörde sagte.
Künstler Galschiot fünf Stunden festgehalten
Der Künstler Jens Galschiot, dessen Skulptur «Schandsäule» an der Universität Hongkong an die Toten vom Tiananmen-Platz erinnere, wurde nach Angaben des Vorsitzenden der Demokratischen Partei, Albert Ho, fünf Stunden lang festgehalten. Dann sei er in einem Flieger nach Zürich ausgewiesen worden.
Einer der Organisatoren des jährlich stattfindenden Marsches, der pro-demokratische Abgeordnete im Hongkonger Parlament Lee Cheuk Yan, hob die Bedeutung der Proteste hervor.
Hongkong sei der einzige Ort in China, wo die Menschen der Ereignisse vom 4. Juni gedenken könnten. Peking hatte 1989 von 241 Toten bei der Niederschlagung der Proteste gesprochen. Menschenrechtsorganisationen gehen von bis zu mehreren tausend Toten aus.