Angesprochen auf die Salärreduktion beim Kader des Industriekonzerns Georg Fischer sagte Leuthard, dass sich jede Firma in einer solchen Situation überlegen sollte, wo überall noch Einsparungen möglich sind.
Sie selber wäre persönlich bereit für eine freiwillige Lohnreduktion zugunsten von Arbeitslosen. Auf die Frage auf wie viel sie verzichten würde, sagte Leuthard: «Wenn das zehn Prozent sind, warum nicht.» Bei einem Bundesratssalär von 400'000 Franken wären dies rund 40'000 Franken.
Laut Leuthard fallen die neusten Prognosen für die Arbeitslosenzahlen, die am 17. Juni veröffentlicht werden, noch schlechter aus als bisher erwartet. Deutschland als wichtigster Handelspartner habe seine Prognose auch noch einmal nach unten korrigiert. «Wir werden 200'000er-Grenze wohl überschreiten.
Doris Leuthard (CVP) würde auf 40'000 Franken verzichten. /


Leider.», meinte Leuthard.
«Sackschwache ökonomische Beratung»
Eine Sorge des Bundesrates bei der dritte Phase der Krisenbewältigung seien die steigenden Gebühren und Zwangsabgaben Dazu gehörten auch die Krankenkassenprämien. Deshalb appelliere der Bundesrat ans Parlament, die vielen hängigen Vorlagen, die sich kostensenkend auswirken, endlich zu behandeln.
Auch der frühere SP-Nationalrat und Preisüberwacher Rudolf Strahm meldet sich in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» zur Krisenbewältigung des Bundesrates zu Wort. Bundesrätin Leuthard sei gewillt, die Dinge nicht einfach schlittern zu lassen, attestiert Strahm der Volkswirtschaftsministerin.
Intern hätte sie mehrmals auf Massnahmen gedrängt. Leider habe Leuthard eine «sackschwache ökonomische Beratung». Wegen dieser habe sie sich auch so verrannt, als sie noch im September 2008 sagte, es gebe keine Anzeichen für eine Rezession.