Der paramilitärischen Einheit gehören nach offiziellen Angaben zehn Millionen Freiwillige an, rund 500'000 Milizionäre sind militärisch geschult. Die meist in Zivil auftretenden Milizionäre werden von den Revolutionsgarden kontrolliert und sind der konservativen geistlichen Führung um Ayatollah Ali Chamenei treu ergeben.
Ins Leben gerufen wurde die Volksmiliz, die sich vor allem aus der iranischen Mittel- und Unterschicht rekrutiert, nach der Islamischen Revolution 1979 von Republikgründer Ayatollah Khomeini. Für Aufsehen sorgte die Bassidsch-Miliz erstmals in den 80er Jahren im Ersten Golfkrieg mit dem Irak.
Zahlreiche Jugendliche getötet
Damals sollen zahlreiche jugendliche Bassidsch-Kämpfer bei Himmelfahrtskommandos getötet worden sein, als sie als «menschliche Wellen» über Minenfelder liefen, um den Weg für die regulären iranischen Truppen frei zu machen.
Heute beteiligt sich die Bassidsch-Miliz an sozialen Aktivitäten wie Impfkampagnen, die Einheiten werden aber auch im Kampf gegen Oppositionelle und Regimekritiker eingesetzt.



Bassidsch-Milizen treiben Protestierende auseinander. /


Als Sittenwächter machen sie Jagd auf unzureichend verhüllte Frauen, stürmen illegale Partys und montieren Satellitenschüsseln ab. 1999 und 2003 schlug die Freiwilligen-Miliz Studentenproteste nieder.
Übergriffe auf Oppositionelle
Auch in den vergangenen Tagen war die Bassidsch-Miliz nach Darstellung der Opposition in Gewalttaten verwickelt. In Teheran setzten Bassidsch-Kämpfer Schlagstöcke und Tränengas gegen Demonstranten ein, nachts sollen sie Studenten in einer Wohnsiedlung im Norden der Hauptstadt angegriffen haben.
Die Anhänger des zweitplatzierten Präsidentschaftskandidaten Mir Hussein Mussawi, die den Wahlsieg von Staatschef Mahmud Ahmadinedschad bezweifeln, werden von der Bassidsch-Miliz als «Aufständische» bezeichnet.
Wahlmanipulationen
Mussawi machte die loyalen Truppen der iranischen Führung im Gegenzug für Wahlmanipulationen verantwortlich. Es gebe «Zeugnisse über Einflussnahme» von Mitgliedern der Revolutionsgarden und der Bassidsch-Miliz, kritisierte er nach der Wahl.
Am Freitag wollten die Bassidschis erneut ihre Macht demonstrieren: Die Miliz hat ihre Anhänger dazu aufgerufen, in grosser Zahl am Freitagsgebet in Teheran teilzunehmen, das von Ayatollah Chamenei geleitet werden sollte.