Der Absatzeinbruch kostete bereits über 3000 Arbeitsplätze. Das vorherrschende Gefühl der Unsicherheit bremse den Konsum, sagte Pasche vor den Medien in Genf. Im Zuge der Wirtschaftskrise brachen die Exporte in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um ein Viertel ein.
Dieser Einbruch sei für die FH aber nicht überraschend gekommen. Die Entwicklung sei geprägt von der weltweiten Wirtschaftskrise, sagte Pasche.
Keine strukturellen Probleme
Bundesrätin Leuthard unterstrich, dass die Schweizer Wirtschaft keine strukturellen Probleme habe. Auch gebe es keine Krise auf dem Kredit- und dem Immobilienmarkt.
Ein Uhrmacherlehrling in der Gewerbeschule Moutier. (Archivbild) /


Die Rezession sei importiert.
Mit Blick auf die exportorientierte Uhrenindustrie verwies die Wirtschaftsministerin auf die Bedeutung der Freihandelsabkommen. So bringt das Abkommen, das die EFTA-Staaten mit den Golfstaaten abgeschossen hat, der Uhrenbranche Einsparungen von 60 Mio. Franken.
Geplant seien weitere solche Abkommen, jenes mit Hongkong - einem der wichtigsten Absatzmärkte für Schweizer Uhren - soll noch diesen Sommer abgeschlossen werden.
Die Branche blutet
Die Branche blutet, und das kostet Arbeitsplätze: Im vergangenen September - also vor Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise - zählte die Uhrenindustrie 53'300 Beschäftigte. In der Zwischenzeit wurden mindestens 3300 Stellen abgebaut.
Der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie zählte Anfang Jahr 530 Mitglieder. Fünf Firmen waren im vergangenen Jahr neu hinzu gekommen, zehn traten aus dem Verband aus - zum Teil weil sie im Zuge der Krise ihre Tätigkeit einstellen mussten.
Heute wurde zudem bekannt, dass der Uhrengehäuse-Hersteller Cortech wegen fehlender Aufträge 40 seiner 130 Mitarbeiter entlässt. Ab September führt Cortech zudem Kurzarbeit für den Rest des Personals ein, wie eine Sprecherin eine Information der Zeitung «L'Impartial» bestätigte.