«Ich glaube, dass der internationale Zug sich in diese Richtung entwickelt hat», sagte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. Faktisch haben die G20 schon das Ruder in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit den 30er Jahren übernommen.
Beim Treffen der G8-Staats- und Regierungschefs von diesem Mittwoch bis Freitag in der Abruzzenstadt L'Aquila sind die meisten Mitglieder der G20 ohnehin schon mit Spitzenpolitikern vertreten.
Chaotische Organisation
Berlusconi, der wegen Frauengeschichten unter politischem Druck steht, hofft mit dem Glanz des Gipfels sein Image wieder aufpolieren zu können. Allerdings gab es schon vor Beginn Kritik an der chaotischen Organisation.
Für politischen Streit wird die Abschlusserklärung zum Klimaschutz sorgen. Umstritten war eine präzise Angabe zur Erderwärmung.
Angela Merkel sieht die G20 als wichtiger an. /


Die Europäer pochen darauf, dass sie im Vergleich zum Beginn der Industrialisierung auf maximal zwei Grad Celsius begrenzt wird, berichteten Diplomaten in L'Aquila. Widerstand dagegen gibt es unter anderem aus Russland oder Kanada.
Klimaziele umstritten
Ein Tauziehen gibt es auch um konkrete langfristige Klimaziele. Der Schadstoffausstoss soll bis 2050 weltweit um 50 Prozent verringert werden. Basis für dieses Ziel soll das Jahr 1990 sein. Aussenpolitisch könnten neben dem Iran und Nordkorea auch die Unruhen in China in den Blickpunkt des Gipfels rücken.
In der mittelitalienischen Erdbebenregion Abruzzen begannen erste Protestaktionen von Globalisierungsgegnern. 36 Menschen wurden von der Polizei vorläufig festgenommen, wie italienische Medien berichteten.