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SBB-Angestellte sollen für Zugsverspätungen zahlenBern - Zugsverspätungen sollen sich nach Ansicht von SBB-Chef Andreas Meyer auf das Portemonnaie der SBB-Angestellten auswirken. Langfristig will Meyer jede Verspätungsminute betriebsintern dem Verursacher zuordnen können.smw / Quelle: sda / Sonntag, 12. Juli 2009 / 08:47 h
«So können wir Druck erzeugen, um die Verspätungsminuten weiter zu reduzieren», sagte der SBB-Chef in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Jeder Mitarbeiter solle wissen, welche seiner Handlungen zu einer Verspätung geführt hat und wie viele Kunden davon betroffen waren.
Das sei ein Bestandteil der Leistung «und sollte eigentlich lohnwirksam sein.» In diese Richtung werde die SBB «ganz doucement» versuchen, auch den neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) weiterzuentwickeln.
Die SBB teilte in einem Communiqué mit, dass der Vorschlag nicht vorsehe, den Mitarbeitenden den Lohn bei Verspätungen individuell zu kürzen. Die Ursachen für verspätete Züge solle in Zukunft genauer einer Organisationseinheit zugeordnet werden - und für diese Einheit lohnwirksam sein.
«Absurdes» Vorgehen Als «absurd» bezeichnet die Eisenbahnergewerkschaft SEV das Vorhaben. In einem komplexen System wie der Eisenbahn sei es meist unmöglich, einen Einzelnen oder eine Gruppe für Verspätungen verantwortlich zu machen, sagte SEV-Sprecher Peter Moor auf Anfrage. Zugsverspätungen sollen sich aufs Portemonnaie der SBB-Angestellten auswirken. /
Für die Neuverhandlung des GAV im 2010 pocht der SEV darauf, die Leistungskomponenten ganz zu streichen. Meyer kündigte ferner die nächste Preisrunde für Dezember 2010 an. Es sei aber zu früh zu sagen, um wie viel die Billettpreise für die Bahnkundinnen und -kunden ansteigen würden. Die Preisanpassung werde das ganze Sortiment betreffen. Im Visier hat Meyer besonders die Generalabos, die sehr gut genutzt würden, «sich aber preislich nicht entwickelt» hätten. Nicht zuletzt deswegen verdiene die SBB trotz stetigem Ausbau des Angebots pro Personenkilometer immer weniger.
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