Staatsanwalt Ujwal Nikam erklärte der 21- jährige Pakistaner Ajmal Amir Kasab habe detailliert über den Verlauf der Terroraktion Auskunft gegeben, bei der Ende November mehr als 160 Menschen ums Leben gekommen waren.
Zudem habe er seine Komplizen sowie die Drahtzieher des Angriffs benannt, darunter mehrere Anführer der aus Pakistan heraus operierenden Terrorgruppe Lashkar-e-Taiba. Im Falle eines Schuldspruchs droht dem Angeklagten die Todesstrafe.
«Wir waren überrascht, dass Kasab so unvermittelt seine Schuld eingestanden hat», sagte Staatsanwalt Nikam. Damit hätten die Ermittler nicht mehr gerechnet, da Kasab seit seiner Festnahme am 26. November stets seine Unschuld beteuert habe.
Der pakistanische Verteidigungsminister Chaudhry Ahmed Mukhtar bezweifelte dagegen die Glaubwürdigkeit der Aussagen Kasabs.
Für die Verhandlung wurde eigens ein bombensicherer Gerichtssaal errichtet. /


«Es ist ein Geständnis, kein Beweis», so Mukhtar gegenüber dem indischen Sender CNN-IBN.
Lange Anklageschrift
Der Prozess gegen den Pakistaner hatte am 15. April unter massiven Sicherheitsvorkehrungen begonnen. Für die Verhandlung war in einem Hochsicherheitsgefängnis in Mumbai extra ein bombensicherer Gerichtssaal errichtet worden.
Nach Ansicht der indischen Staatsanwaltschaft war Kasab Teil der zehnköpfigen Extremistengruppe, die über drei Tage hinweg Geiseln genommen und unter anderem zwei Luxushotels besetzt gehalten hatte. Die Polizei hatte eine 11'000 Seiten umfassende Anklageschrift gegen Kasab und 37 weitere Verdächtige erstellt.
Die Anschläge hatten die Beziehungen zwischen Indien und Pakistan schwer belastet. Die US-Regierung hatte sich einschaltet, um die Spannungen zu entschärfen.