In dem Hochsicherheitsgefängnis sollen demnach Häftlinge einsitzen, die bislang ohne Prozess und auf unbestimmte Zeit festgehalten werden - aber auch solche, deren Unschuld als erwiesen gilt, für die aber kein Aufnahmeland gefunden wird.
Dem Zeitungsbericht zufolge sollen in der Haftanstalt Strafprozesse, aber auch die umstrittenen Militärkommissionen abgehalten werden könnten.
Das Gefängnis solle von drei US-Ministerien betrieben werden, hiess es weiter. Das Verteidigungs-, das Justiz- und das Heimatschutzministerium sollen dabei für unterschiedliche Insassen zuständig sein.
Bürgerrechtsbewegung kritisiert das Vorhaben
Als mögliche Haftanstalten kommen der «Washington Post» zufolge ein Militärgefängnis in Fort Leavenworth (Kansas) und ein Hochsicherheitsgefängnis im Bundesstaat Michigan in Frage.
Ein Regierungsvertreter sagte dem Blatt, die Einrichtung des Gefängnisses sei von einer der von Präsident Barack Obama eingesetzten Arbeitsgruppen zur Schliessung des Gefangenenlagers auf Kuba vorgeschlagen worden.
Obama will Guantánamo bis Januar 2010 schliessen. /


Die Idee sei der Regierung aber noch nicht offiziell empfohlen worden. Obama will Guantánamo bis Januar 2010 schliessen.
Noch 229 Gefangene in Guantánamo
Die US-Bürgerrechtsbewegung ACLU kritisierte das Vorhaben als «verfassungswidrig und unnötig». «Die Schliessung von Guantánamo wird nur eine leere Geste sein, wenn wir es lediglich auf dem Land unter einem anderen Namen wieder eröffnen», sagte der ACLU-Anwalt Jameel Jaffer.
In Guantánamo sitzen derzeit noch 229 Terrorverdächtige ein. Seit Beginn des Jahres wurden elf Häftlinge aus dem Lager entlassen, vier konnten in ihre Heimatländer zurückkehren.