Die Wechselbereitschaft der Swisscom-Kunden sei im Vergleich mit der Konkurrenz zwar trotz getrübter Konsumentenstimmung gering, sagte Swisscom-Chef Carsten Schloter in einem Interview mit der Zeitung «Finanz und Wirtschaft».
«Das kann sich jedoch ändern, wenn die Arbeitslosenquote deutlich steigt und die Kunden vermehrt günstigere Angebote suchen.»
Darauf müsse die Swisscom vorbereitet sein, so Schloter weiter. «Wir testen deshalb zum Beispiel in einzelnen Swisscom-Shops den Verkauf von M-Budget-Mobile-Produkten und bereiten weitere Massnahmen vor.»
Einmaliges Kundenverhalten
Damit will Swisscom unter anderem verhindern, dass Kunden abwandern - etwa zu den Konkurrenten Orange oder Sunrise. Letzterer Anbieter hat seinen Marktanteil inzwischen auf 21 Prozent steigern können.
Dass die neuen Sunrise-Kunden eben aber hauptsächlich nicht von der Swisscom, sondern von Orange kommen, ist für Sunrise-Chef Christoph Brand mit der Schweizer Eigenheit zu begründen.
International sei dieses Kundenverhalten einmalig, sagte Christoph Brand in der «Samstagsrundschau» von Schweizer Radio DRS. Auch bei der Krankenversicherungen zeige sich, dass Kunden ihre Verträge kaum kündigten, auch wenn die Preise anderswo günstiger seien. Brand rechnet aber damit, dass sich dieses Verhalten ändern wird.
Rückläufiges Ergebnis
Beide Anbieter hatten in der vergangenen Woche ihre Geschäfts-Ergebnisse des letzten Halbjahres publiziert. Swisscom hatte bei einem Umsatz von 5,917 Mrd.
Carsten Schloter rechnet mit einem veränderten Kundernverhalten in der Schweiz. /


Fr. (-1,2 Prozent) einen Halbjahres-Gewinn von 1,015 Mrd. Fr. vermeldet. Operativ hingegen war das Ergebnis mit 2,335 Mrd. leicht rückläufig.
Sunrise, die Nummer zwei, konnte beim Umsatz um 6,4 Prozent auf 974 Mio. Fr. zulegen. Der Reingewinn stieg um 15,2 Prozent auf 76 Mio. Franken.