Unter seinem Vorsitz verabschiedeten die Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union (AU) zum Abschluss eines eintägigen Sondergipfels in der libyschen Hauptstadt Tripolis eine Erklärung, in der sie geloben, ihre Konflikte künftig ohne fremde Hilfe zu lösen.
Gaddafi wollte in der Nacht zum Mittwoch in einem Park der Hauptstadt Tripolis mit internationalen Gästen den 40. Jahrestag der Revolution feiern, die ihn am 1. September 1969 an die Macht gebracht hatte.
Muammar al-Gaddafi lässt sich bis heute nicht Präsident sondern «Revolutionsführer» nennen. /


Zuvor hatte der libysche Staatschef, der sich bis heute nicht Präsident sondern «Revolutionsführer» nennen lässt, vor den Teilnehmern des AU-Gipfels erklärt, ein Beweis für die Einmischung in afrikanische Angelegenheiten sei die Tatsache, dass Rebellen aus der sudanesischen Krisenregion Darfur eine Interessenvertretung in Israel eröffnet hätten.
Zu den Jubelfeiern, für die unter anderem der venezolanische Präsident Hugo Chávez nach Libyen reiste, schickten die meisten europäischen Staaten nur ihre Botschafter, was auch mit den jüngsten aussenpolitischen Kapriolen des «Bruder Führer» zu tun hat.
Vertreter ernannt
Die Schweiz wartet immer noch auf die Freilassung zweier Geschäftsleute, die in Libyen inhaftiert worden waren und mit der britischen Regierung gab es Streit um den «Helden-Empfang», den die Libyer im August dem aus schottischer Haft entlassenen Lockerbie-Attentäter Abdel Bassit al-Megrahi bereitet hatten.
Libyen hat den Anwalt Saad Jabbar in das Schiedsgericht berufen, das die Affäre um Hannibal Gaddafi klären soll. Laut einer Mitteilung auf der Homepage des libyschen Aussenministeriums gab ein Beamter des Aussenministeriums in Tripolis dies bekannt.