Ziel sei eine intelligentere, stärkere und schnellere Verteidigung der US-Verbündeten in Europa.
Er wolle nun ein technisch erprobtes und effektives System einsetzen, mit dem besser auf die vom Iran ausgehenden Bedrohungen reagiert werden könne.
Bedrohung durch Iran
Die Vereinigten Staaten schätzten die Bedrohungslage durch den Iran neu ein, erläuterte Verteidigungsminister Robert Gates die überraschende Kehrtwende. Die Islamische Republik konzentriere sich nicht auf die Entwicklung von Langstreckenraketen, sondern auf Kurz- und Mittelstreckenwaffen.
Statt einer Radaranlage in Tschechien und Raketen in Polen sollten nun mit modernen Abfangsystemen ausgerüstete Kriegsschiffe vom Mittelmeer und der Nordsee aus flexibel für die Sicherheit der europäischen Verbündeten sorgen.
Verhandlungen mit Polen und Tschechien
Damit sind die von Obamas Vorgänger George W. Bush angeschobenen Pläne vorerst vom Tisch.
Barack Obama soll seine Position bezüglich des Raketenschildes in Mitteleuropa geändert haben. /


Das Thema landgestützte Verteidigungssysteme werde aber ungefähr ab 2015 in einer zweiten Phase angegangenen, kündigte Gates an. Verhandlungen mit Polen und Tschechien würden dazu angeschoben.
Vor allem aus Russland dürfte Obama mit seiner neuen Version der Raketenabwehr Zuspruch ernten. Die Regierung in Moskau sah ihr Land durch das Vorhaben unmittelbar bedroht.
Im Iran wurde die Entwicklung zunächst verhalten positiv beurteilt. Es könne sich um ein Signal handeln, dass die USA von «Bedrohungen und Konfrontation» abrückten, sagte ein hochrangiger Regierungsmitarbeiter in Teheran.
In einigen osteuropäischen Ländern dürfte die Abkehr der USA von dem Schutzschild jedoch auf wenig Freude stossen. Insbesondere Polen, Tschechien und die baltischen Staaten sahen in den Plänen ein Symbol der USA, die Region gegen befürchtete Zugriffe Russlands zu schützen.