«Wir wollen nicht für eure Krise zahlen», war auf Transparenten und Fahnen auf dem überfüllten Bundesplatz etwa zu lesen. Die Gewerkschafter, die zur Kundgebung aufgerufen hatten, schlugen in ihren Reden kämpferische Töne an und betonten durchwegs, dass Finanzmanager für die Wirtschaftskrise verantwortlich seien.
Während der Bund die UBS mit Milliarden unterstützt habe, seien die Arbeitnehmenden nahezu leer ausgegangen. So habe das Parlament vergangene Woche das dritte Konjunkturpaket erheblich gestutzt, sagte der St. Galler SP-Nationalrat Paul Rechsteiner, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB).
Besonders verwerflich sei, dass Manager sich selber die Taschen füllten, den anderen aber die Löhne drückten. «Wir haben genug von den Boni-Rittern und von den Managern mit ihren Lohnexzessen», sagte Rechsteiner.
SEV-Präsident Giorgio Tuti unter den Kundgebungsteilnehmern. (Archivbild) /

Die Demonstranten wehren sich gegen zusätztliche Beiträge an die marode Pensionskasse. /

Levrat: Geschenke wird es keine geben
Die Menge, die aus der ganzen Schweiz angereist war, belohnte die Redner mit Applaus und dem Einsatz von Trillerpfeifen. Besonders lautstark waren die Eisenbahner, die auf der Schützenmatte unweit des Hauptbahnhofs eine Vorkundgebung abgehalten hatten.
SP-Präsident Christian Levrat forderte dabei die Anhänger der Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV) auf, die Sanierung ihrer Pensionskassen auf der Strasse einzufordern. Geschenke werde es keine geben.
Unerstützung von den Lokführern
Auch hier waren Schuldige schnell gefunden: Der Bund habe die Pensionskasse der SBB 1999 nicht korrekt ausfinanziert und ohne Reserven verselbständigt, sagte SEV-Präsident Giorgio Tuti. Es gehe nicht an, dass die Arbeitnehmenden die Sanierungslast nun einseitig zu tragen hätten.
Zahlreiche Lokführer, die über den Eisenbahnviadukt bei der Schützenmatte fuhren, bekundeten ihre Solidarität mit einem Hupen. Die Menge bedankte sich ihrerseits mit Applaus und Fahnenschwenken.