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Armenien und Türkei wollen in Zürich Vertrag unterschreiben
Bern/Ankara - Nach jahrzehntelanger Eiszeit wollen die Türkei und Armenien am 10. Oktober in Zürich ein historisches Abkommen über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen unterzeichnen. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf türkische Regierungskreise.
fest / Quelle: sda / Sonntag, 27. September 2009 / 17:45 h
Zur Unterzeichnung wollen demnach die Aussenminister beider Länder in die Schweiz reisen. Der Zeremonie mit Ahmet Davutoglu und Eduard Nalbandian werde auch Bundesrätin Micheline Calmy-Rey beiwohnen, meldete AFP. Die Schweiz ist seit zwei Jahren als Vermittlerin im Annäherungsprozess der beiden Länder tätig.
Dass die Zeremonie in der Schweiz stattfinde, sei «eine Möglichkeit», sagte Adrian Sollberger vom Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zu einem Bericht der «NZZ am Sonntag». Man stehe mit beiden Ländern in Kontakt, um ein definitives Datum festzulegen.
Das Mahnmal in Tsitsernakaberd, das an den Genozid der Armenier von 1915 erinnert. /
Nach seinen Angaben sind zurzeit interne politische Konsultationen in Armenien und in der Türkei im Gang. Dies sei ein «sehr wichtiger Schritt», den die Schweiz begrüsse.
Die Ende August bekannt gewordene Entscheidung beider Länder, diplomatische Beziehungen anzustreben, war international begrüsst worden. Die Türkei hatte nach der Unabhängigkeit der ehemaligen Sowjetrepublik Armenien im Jahr 1991 keine Beziehungen zu dem Land aufgenommen.
Grund ist vor allem der Streit um die Massaker an Armeniern zur Zeit des Osmanischen Reichs im Ersten Weltkrieg. Armenien sowie mehrere westliche Staaten sprechen von Völkermord, Ankara bestreitet dies.
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