Eigentlich wollte Abdi den FC Zürich und die Schweiz vor dieser Saison in Richtung Italien verlassen. Doch der Transfer kam nicht zustande. Über die Gründe kann spekuliert werden: War die vom FCZ verlangte Ablösesumme (5 Mio. Euro) zu hoch? Zog sich Udinese aus der Verhandlung zurück, weil die erwarteten Abgänge seiner Mittelfeldstrategen Gökhan Inler und Gigi D´Agostino ausblieben? Verhinderte der Muskelfaserriss im August einen Wechsel?
Tatsache ist, dass Abdi seit Saisonbeginn im FCZ nur noch eine Nebenrolle spielt und erst zweimal in der Startformation stand. Nach dem 0:3 des FCZ in Bern nahm Coach Bernard Challandes vier Wechsel vor. Abdi rückte aber am Sonntag nicht ins Team, obwohl Alexandre Alphonse und Eric Hassli, zwei Offensivkräfte, ausfielen.
Zum Einsatz gelangte Abdi gegen Xamax erst in der 76.
Almen Abdi verlässt den FC Zürich Ende Saison ablösefrei. /


Minute. Dabei hätte sich die Einwechslung des letztjährigen 19-fachen Torschützen aufgrund des harmlosen Auftritts des FCZ früher aufgedrängt.
Kurs in Tieflage
Der Kurs Abdis beim FCZ ist demnach seit Wochen in Tieflage. An einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in einem Zürcher Fünfsterne-Hotel (Hyatt) mit verhältnismässig wenig Newsgehalt äusserten sich Abdi und Lamberti, die ihren Entscheid dem Klub am letzten Freitag mitgeteilt hatten, nach langer Zeit wieder einmal zur Sachlage.
«Das Angebot war weder sportlich noch finanziell interessant für Almens Profil», sagte Lamberti. Auf Details, vor allem über die vorgeschlagene Länge des Kontrakts, wollte er indes nicht eingehen.
Er betonte allerdings, dass weder mit Udinese noch mit einem anderen Verein eine Einigung bestehe. Der Berater und Freund Abdis dementierte, was in einem gleichentags veröffentlichten Communiqué des FCZ stand. «Gemäss Aussagen von seinem Berater Dino Lamberti soll sich Almen Abdi mit Udinese Calcio für die Saison 2010/2011 bereits geeinigt haben.»
Abdi, der seit 15 Jahren für den Stadtklub spielt, steht zwischen Stuhl und Bank. Er spielt nicht mehr regelmässig, ist damit auch für die Schweizer Nationalmannschaft kein Thema und hat es sich damit wohl auch bei einem Grossteil der Fans des Schweizer Meisters verscherzt -- 15 Jahre Klubzugehörigkeit hin oder her.