Niasse und Brown schoss die Tore zum verdienten 2:1-Auswärtssieg der Romands.
Zwei Niederlagen in vier Tagen, acht Gegentore in drei Meisterschaftsspielen, der Sturz auf Platz 5 der Axpo Super League und Stürmer Eric Hassli mit gebrochenem Schienbein im Spital: drei Tage vor dem nächsten Champions-League-Spiel gegen Milan ist der FC Zürich in ein veritables Spätsommertief gefallen. Eine zweite Halbzeit mit viel Ballbesitz und unzähligen Cornern und Freistössen in Strafraumnähe brachten den Schweizer Meister wenige Tage nach dem Debakel in Bern nicht auf Kurs.
Weil der FCZ nur sechs Minuten nach dem Ausgleich durch Johan Vonlanthen (58.) den Neuenburgern mit dilettantischem Stellungspiel der Innenverteidiger Hannu Tihinen und Heinz Barmettler die erneute Führung quasi offerierte. Mario Gavranovics Steilpass erlief Ideye Brown und alleine vor FCZ-Keeper Johnny Leoni liess sich der Afrikaner die Chance zum 10. Saisontor nicht nehmen. Nur wenige Sekunden zuvor hatte Brown in aussichtsreicher Position das zweite Xamax-Tor um Zentimeter verpasst. Auch in dieser Szene sahen Tihinen, er liess sich von Binya leicht ausspielen, und Barmettler, er unterlief die Flanke, unvorteilhaft aus.
Letztlich scheiterte der FCZ aber nicht nur an der schwachen Darbietung der Abwehr. Der phlegmatische Stil im Aufbau verhinderte es, aus der optischen Dominanz zählbaren Erfolg abzuschöpfen. Johan Vonlanthen gelang nach einem Rush von Adrian Nikci über die rechte Seite zwar ein Tor, doch gerade die Nomination des Internationalen im Sturmzentrum für die abwesenden Eric Hassli und Alexandre Alphonse erwies sich für das Spiel der Zürcher als schlecht. Im gegnerischen Strafraum war Vonlanthen oft isoliert, dafür fehlten dem FCZ-Offensive seine unberechenbaren Vorstösse aus der Tiefe.
So kam Xamax dank eines soliden, aber nie berauschenden Auftritts zum vierten Sieg in Serie. Die drei Punkte verdienten sich die Neuenburger vorab dank einer konzentrierten Leistung vor der Pause. Immer wieder kamen die Romands mit Carlos Varela (rechts) und Gavranovic (links) problemlos durch die Zürcher Hintermannschaft. Gerade Florian Stahel war von der Schnelligkeit seiner Gegenspieler meist überfordert. Als er sich von Brown ein erstes Mal leicht überlaufen liess, waren erst acht Minuten gespielt. Es war die Szene, die zum 1:0 von Xamax führte. Und die den nächsten Fehltritt des Meisters einleitete.
Zürich - Neuchâtel Xamax 1:2 (0:1)
Letzigrund. - 9500 Zuschauer.
Zürichs Dusan Djuric am Boden. /


- SR Hänni. - Tore: 8. Niasse 0:1. 58. Vonlanthen 1:1. 64. Brown 1:2.
Zürich: Leoni; Stahel (76. Abdi), Barmettler, Tihinen, Lampi (90. Schönbächler); Aegerter, Gajic; Nikci, Margairaz, Djuric; Vonlanthen.
Neuchâtel Xamax: Ferro; Ismaeel, Besle, Page, Tixier; Bah; Varela (68. Fatadi), Niasse, Binya (91. Gomes), Gavranovic (88. Hodzic); Brown.
Bemerkung: Zürich ohne Hassli, Chikhaoui, Stucki und Büchel (alle verletzt) sowie Alphonse (krank) und Mehmedi (U19-Nationalmannschaft), Xamax ohne Nuzzolo und Walther (beide gesperrt) sowie Wüthrich und Geiger (beide verletzt). Verwarnungen: 19. Aegerter (Foul). 41. Varela (Foul). 73. Tihinen (Handspiel).