«Angesichts dieser Krise haben wir uns zusätzliche Unterstützung verdient», sagte Weltbank-Präsident Robert Zoellick vor der zweitägigen Plenarsitzung von IWF und Weltbank, die am Mittwoch endet.
Zuvor hatte er erklärt, wegen einer Rekordnachfrage armer Länder nach Krediten drohe Mitte nächsten Jahres ein «ernsthafter Engpass» bei der Darlehensvergabe. Vor allem reiche Länder, darunter die USA und Grossbritannien, fordern jedoch Reformen der Weltbank, bevor sie mehr Mittel zur Verfügung stellen.
Der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, stellte sich hinter Zoellick. Gelder der Weltbank seien für arme Länder «absolut entscheidend», deshalb sei es so wichtig, dass die Entwicklungshilfeorganisation zusätzliche Mittel erhalte.
Grösseres Mass an Transparenz
Die 20 wichtigsten Wirtschaftsmächte (G20) hatten bei ihrem Gipfel im April in London beschlossen, der Weltbank 100 Milliarden Dollar mehr zur Verfügung zu stellen, um armen Ländern zu helfen.
Weltbank-Präsident Robert Zoellick. /


Die Entwicklungshilfeinstitution schätzt jedoch, dass dies nicht ausreichen wird, um die die Nachfrage zu befriedigen.
US-Finanzminister Timothy Geithner sagte in Istanbul, Geber müssten sicher sein, dass zusätzliches Geld für die Weltbank «gut verwaltet und effektiv verwendet» würden. Reformen müssten ein grösseres Mass an Transparenz schaffen.
Schwellen- und Entwicklungsländer drängen hingegen zur Eile. «Wir erleben hier keinen einmaligen Sprung der Nachfrage nach Hilfen der Weltbank, dies ist eine Änderung des Langzeit-Trends», sagte der indische Finanzminister Pranab Mukherjee. Sein indonesischer Amtskollege Sri Mulyani forderte die Weltbank-Mitglieder auf, sich so schnell wie möglich auf eine Kapitalerhöhung zu einigen.