«Von Zeit zu Zeit ist es wichtig, dass ein Politiker die Auszeichnung bekommt, da Krieg und Frieden stark von der Politik abhängen», sagte Merz in der «Tagesschau» von Schweizer Fernsehen SF.
Eine offizielle Mitteilung aus dem Departement Merz wurde nicht verbreitet. Dies übernahm am späten Nachmittag das Aussenministerium von Bundesrätin Micheline Calmy-Rey. Darin ist von den «aussergewöhnlichen Bemühungen» des US-Präsidenten die Rede, «die internationale Diplomatie und die Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu stärken».
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel gratulierte Obama und erklärte, es sei ihm in kurzer Zeit gelungen, «weltweit einen neuen Ton zu setzen und Gesprächsbereitschaft zu schaffen». Er sollte von allen in seinem Bestreben unterstützt werden, «Frieden in der Welt noch besser möglich zu machen».
Ban Ki Moon gratulierte
Auch UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon gratulierte Obama «von ganzem Herzen».
Die Welt gratuliert Obama zum Friedensnobelpreis. (Bildarchiv) /


Der US-Präsident verkörpere «einen neuen Geist des Dialogs» und des persönlichen Engagements für die grössten weltweiten Probleme.
Eine der wenigen kritischen Reaktionen kam von der nordirischen Friedensnobelpreisträgerin von 1976, Mairead Corrigan Maguire. Sie zeigte sich enttäuscht. Obama müsse noch beweisen, dass er im Nahen Osten ernsthaft etwas bewegen und den Krieg in Afghanistan beenden wolle.
Karsai: «Richtige Wahl»
Der afghanische Präsident Hamid Karsai hingegen sagte, dies sei die «richtige» Wahl. Obamas Anstrengungen, «auf dem Weltniveau freundschaftliche und gute Beziehungen und weltweiten Frieden zu schaffen», machten ihn zum angemessenen Empfänger des Friedensnobelpreises.
Die radikal-islamischen Taliban kritisierten hingegen die Entscheidung als «ungerecht». Obama habe «in Afghanistan keinen einzigen Schritt in Richtung Frieden» unternommen.