EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel sagte, mehr Geld stehe im EU-Budget nicht zur Verfügung. «Ich habe meine Taschen geleert», erklärte Fischer Boel zu Beginn des Rats. Das EU-Parlament und die EU-Staaten sollen den Beitrag nach ihren Angaben Ende November beschliessen.
Milchbauern aus verschiedenen EU-Ländern - vor allem aus Deutschland, Frankreich und Österreich - hatten für Montag erneut Demonstrationen angekündigt. Allerdings war das Grossaufgebot an luxemburgischer Polizei vor dem Ratsgebäude vor Beginn der Sitzung der EU-Minister mindestens gleich gross wie die Zahl der Kundgebungsteilnehmer.
Rund 70 Milchbauern hatten auf Transparenten ihren Unmut ausgedrückt, einen «fairen Milchpreis» verlangt. Unter anderem hiess es: «Milch ist gut - stärkt Kraft und Blut».
Die Bauern kamen mit rund 400 Traktoren nach Luxemburg. /


Die niedrigen Preise für Milch bedrohen viele Milchbauern in ihrer Existenz.
Die EU-Kommission hatte zuletzt zur Entlastung auf dem Milchsektor auch einen Vorschlag zum Herauskaufen von Milchquoten vorgelegt. Der Plan für eine Änderung der Verordnung betreffend die Milchquote soll demnach nur freiwillig sein.
Dabei wurde aber darauf verwiesen, dass eine solche Massnahme nur dann Sinn habe, wenn «das nicht nur möglich ist, sondern auch wirklich gemacht wird.» Wenn es nur fakultativ zur Verfügung gestellt wird, sei es uninteressant, hiess es aus Diplomatenkreisen.
Ungeachtet der beschlossenen Massnahmen und Subventionen kam es vor dem Ratsgebäude in Luxemburg zu Demonstrationen und Krawallen. Die mit Wasserwerfern bewaffnete Polizei riegelte das Gelände mit Stacheldraht ab. Die Bauern waren mit rund 400 Traktoren gekommen, um ihren Forderungen nach einem «fairen» Milchpreis Nachdruck zu verleihen.