«Nach intensiven Verhandlungen mit einer Vielzahl von Investoren sehen Insolvenzverwalter wie Gläubigerausschuss jetzt keine Alternative zur Abwicklung von Quelle Deutschland mehr», teilte Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg am Montagabend mit.
Entscheidender Punkt war nach seinen Angaben, dass es keine Einigung über die Finanzierung des Versandgeschäfts, das sogenannte Factoring, gegeben habe. Die Belegschaft reagierte geschockt.
Ringen bis zum Schluss
«Das ist für die betroffenen Menschen und ihre Familien eine Riesenkatastrophe», sagte Quelle-Gesamtbetriebsratschef Ernst Sindel am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Bis zuletzt habe man sich das nicht vorstellen können. Sindel hatte im Gläubigerausschuss bis zuletzt um eine Lösung gerungen.
10'500 Arbeitsplätze
Nachdem jeder Versuch fehl lief, das zum ebenfalls insolventen Handelskonzern Arcandor gehörende Unternehmen zu verkaufen, soll Quelle dichtgemacht werden. Wann das Kapitel Quelle geschlossen werden soll, steht indes noch nicht fest.
Die Finanzierung des Ratenzahlsystems erwies sich als Problem. /


«Wir rechnen noch», sagte ein Sprecher auf Anfrage. Der Insolvenzverwalter wollte die Quelle- Mitarbeiter am Dienstagnachmittag in Nürnberg informieren.
Ohnehin war geplant, rund ein Drittel der 10'500 Arbeitsplätze zu streichen. Jetzt dürften noch mehr Beschäftigte ihren Job verlieren. Grund für das Scheitern war am Ende das sogenannte Factoring.
Diese für Versandunternehmen typische Art der Vorfinanzierung von Kundenforderungen übernimmt die Quelle-Hausbank Valovis mit Unterstützung der Bayern LB und der Commerzbank - allerdings nur bis zum Jahresende. Eine Einigung über den 1. Januar 2010 hinaus habe nicht erzielt werden können, sagte Görg. Dies hatten die Kaufinteressenten aber zur Bedingung gemacht.