De Boer berichtete in Brüssel über den Verhandlungsstand kurz vor Beginn des UNO-Klimagipfels am 7. Dezember. Dabei will die Staatengemeinschaft einen Nachfolgevertrag zum Klimaschutz-Protokoll von Kyoto aushandeln, das 2012 ausläuft.
Ende Oktober hatte De Boer ein rechtsverbindliches Klimaabkommen in Kopenhagen als «unmöglich» bezeichnet. Nun sagte der UNO-Klimasekretär, er erwarte in Kopenhagen eine Liste konkreter Zusagen der reichen Länder zum Abbau von Treibhausgasen.
De Boers Optimismus
Zudem werde der Gipfel Klarheit bringen, zu welchen Zugeständnissen Schwellenländer wie Indien und China bereit seien.
Yvo de Boer ist Verhandlungsleiter der UNO-Konferenz. /


De Boer begründete seinen Optimismus mit jüngsten Zusagen Brasiliens, Südkoreas, Russlands und Japans.
Eine Schlüsselrolle kommt dabei US-Präsident Barack Obama zu. De Boer rief Obama auf, in Kopenhagen erstmals klare Ziele zum Abbau von Treibhausgasen zuzusagen. De Boer erhöhte auch den Druck auf die Europäische Union, armen Ländern konkrete Finanzhilfen für den Klimaschutz in Aussicht zu stellen.
Karten nicht offenlegen
Die EU zeigte sich an ihrem Brüsseler Treffen bemüht, den Kopenhagener Gipfel nicht durch negative Prognosen zu gefährden. Der Weltklimagipfel müsse ein «Meilenstein» werden, forderte der schwedische Umweltminister Andreas Carlgren, dessen Land derzeit den EU-Ratsvorsitz innehat.
In einem Grundsatzabkommen müssten schon konkrete Reduktionsziele für jedes Industrie- und Schwellenland sowie Finanzzusagen für Klimamassnahmen in der Dritten Welt festgeschrieben sein, hiess es nun. Vor Kopenhagen wollten die Minister ihre Karten aber nicht offenlegen.