Al Baradei warb erneut für den Kompromiss, der vorsieht, dass der Iran drei Viertel seiner Uran-Bestände zur Anreicherung nach Russland und Frankreich bringt.
Im Gegenzug würde das Land den daraus erzeugten atomaren Brennstoff für den Betrieb eines Reaktors erhalten, in dem Isotope für die Krebsbehandlung hergestellt werden.
Der Vorschlag hat zum Ziel, die iranischen Vorräte an spaltbarem Material unter der zum Bau von Atomwaffen nötigen Menge zu begrenzen. Damit sollen die Bedenken des Westens ausgeräumt werden, dass der Iran unter dem Deckmantel seines Atomprogramms nukleare Waffen entwickelt. Der Iran bestreitet dies.
Der Chef der UNO-Atombehörde IAEA, Mohamed Al Baradei fordert mehr Entgegenkommen. (Archivbild) /

Uneinigkeit im Iran
Während das Land dem Vorschlag Anfang Oktober zunächst grundsätzlich zugestimmt hatte, reagierte es später eher ablehnend und stellte Bedingungen. Nach Ansicht von Beobachtern ist das Land darüber innenpolitisch zerstritten.
Eine von Deutschland eingebrachte Resolution soll nun den Iran zwingen, dem Kompromiss zuzustimmen. Spricht sich die Mehrheit des 35-köpfigen Gouverneursrates für die Annahme der Resolution aus, wäre dies der erste Beschluss der IAEA zum Iran seit fast vier Jahren.
Die Resolution verurteilt den Iran überdies wegen der Verheimlichung seiner zweiten Uran-Anreicherungsanlage bei Ghom und fordert das Land auf, die Bauarbeiten an der Anlage von Fordo unverzüglich einzustellen.