Er bestätigte damit einen Bericht in der «Neuen Zürcher Zeitung». Man habe keine Personen aus Libyen eingeladen und werde allfällige Anmeldungen auch nicht entgegennehmen, sagte Bucher.
Vor zwei Wochen hatte bereits WEF-Gründer Klaus Schwab in einem Interview mit der Westschweizer Zeitschrift «Bilan» angekündigt, Einladungen nach Tripolis würden erst dann wieder verschickt, wenn die bilateralen Beziehungen im Lot seien.
Aussergewöhnliche Massnahme
Die Massnahme ist für das WEF aussergewöhnlich. Der Ausschluss bestimmter Staatsbürger stehe eigentlich im Widerspruch zur «Multi-Stakeholder»-Politik des WEF, räumte Bucher in der NZZ ein. Die Akkreditierungspraxis für Libyer gilt nur für das Jahrestreffen in Davos, nicht aber für die regionalen Treffen rund um die Welt.
Ob überhaupt jemand aus Libyen nach Davos reisen möchte, ist nicht bekannt.



Die Schweiz lässt am WEF keine Libyer zu. /


Am Hauptsitz des World Economic Forum in Coligny bei Genf sind bislang keine Anmeldungen eingegangen.
Ein hochrangiger Gast aus Libyen
Am WEF 2009 war ein hochrangiger Gast aus Libyen in Davos mit dabei: Saif al-Islam Gaddafi, der Sohn und mögliche Nachfolger von Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi, war als einer von rund 300 «Young Global Leaders» in den Bündner Wintersportort eingeladen. Mit Bundesrätin Micheline Calmy-Rey führte er Gespräche über die bilaterale Krise.
Die Affäre Gaddafi schwelt seit Juli 2008. Damals wurde der Gaddafi-Sohn Hannibal in Genf vorübergehend festgenommen. Im Gegenzug werden seither zwei Schweizer Geschäftsleute in Tripolis festgehalten.
Im vergangenen Juni hat die Schweiz die Visa-Vorschriften für Libyer verschärft. Die Zahl der Visa für Libyer ist dieses Jahr regelrecht eingebrochen. Während letztes Jahr noch 5902 Visa erteilt wurden, waren es zwischen Januar und September 2009 nur gerade noch 83.