Das französische Aussenministerium erklärte, mit der Aufnahme des Algeriers wolle man US-Präsident Barack Obama bei der geplanten Schliessung Guantánamos zur Seite stehen. Der Gefangene war in mehreren Ländern vom Terrorismusverdacht freigesprochen worden.
Die Behörden würden ihm jede Unterstützung geben, die er brauche, um sich in die Gesellschaft zu integrieren. Der Algerier ist der zweite Guantánamo-Häftling, den Frankreich aufnimmt. Er wurde seit 2002 in dem Lager festgehalten. Zusammen mit dem Algerier wurde ein Palästinenser nach Ungarn gebracht, wo er auf freien Fuss gesetzt wurde.
Frankreich will dem US-Präsident Barack Obama bei der geplanten Schliessung Guantánamos zur Seite stehen. (Archivbild) /


Das italienische Justizministerium hatte am Montagabend mitgeteilt, gegen die ausgelieferten Tunesier lägen Haftbefehle vor. Konkrete Beschuldigungen nannte das Ministerium nicht.
Ausbildung zum Selbstmordattentäter
Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Ansa wird einem der Ausgelieferten vorgeworfen, in Afghanistan die Logistik für islamistische Kämpfer organisiert zu haben, die aus Italien kamen, um als Selbstmordattentäter ausgebildet zu werden.
Der andere soll unter anderem der Unterstützung des internationalen Terrorismus und der Dokumentenfälschung beschuldigt werden. Beide sassen mehr als sieben Jahre in dem Gefangenenlager auf Kuba. Zuvor hatten sie in Italien gelebt.
US-Präsident Barack Obama will Guantánamo rasch schliessen. Ursprünglich war dafür der Januar anvisiert, doch dieses Datum ist nach Regierungsangaben nicht einzuhalten. Das international stark kritisierte Lager soll nun im Laufe des kommenden Jahres aufgegeben werden. Derzeit leben dort noch mehr als 200 Häftlinge.