Tatsache ist, dass durch eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Vermeidung von Übergewicht ein Drittel aller Krebsfälle verhindert werden könnte. Die Coop-Initiative «Ess-Trends im Fokus» untersucht regelmässig das Ernährungsverhalten und -bewusstsein der Schweizer Bevölkerung. Die dritte Umfrage der Studienreihe behandelt das Thema «Essen und Gesundheit» und ermittelt neben dem Wissen zum Thema auch den gesundheitlichen Zustand der Schweizer Bevölkerung.
Unterschätzte Wirkung
72 Prozent der Befragten messen der Ernährung einen grossen Einfluss auf Krankheiten bei. So wird die Ernährung – zusammen mit Bewegung und dem Lebensstil insgesamt – richtigerweise an zweiter Stelle nach dem Rauchen genannt. Besonders in der Vorbeugung von Übergewicht, erhöhtem Cholesterin und Herz-Kreislauf-Krankheiten hat die Ernährung nach Meinung der Befragten eine grosse Bedeutung, sie wird jedoch gemäss Fachexperten teilweise falsch eingeschätzt. Beispielsweise wird der Einfluss der Ernährung bei Cholesterin und Osteoporose eher überschätzt; bei Diabetes Typ II oder bei Krebs wird er klar unterschätzt. Nur knapp die Hälfte sieht einen grossen Einfluss der Ernährung auf die Entstehung von Diabetes Typ II, bei Krebs sind es nur 22 Prozent. Die Entstehung von Diabetes Typ II steht jedoch in direktem Zusammenhang mit Übergewicht, und ein Drittel aller Krebsfälle könnte durch eine ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung verhindert werden.
Ältere fühlen sich besser informiert
Jüngere Befragte sind weniger gut über sämtliche Krankheiten informiert als Personen im mittleren und höheren Alter. Wesentlich besser informiert fühlt sich die Schweizer Bevölkerung über die Bedeutung der Ernährung bei Herz-Kreislauf-Krankheiten und Cholesterin als bei Osteoporose und Lebensmittelallergien. 76 Prozent sind richtigerweise der Meinung, dass der Genuss von tierischen Fetten das Risiko von Herz-Kreislauf-Krankheiten erhöht. Als weitere Risikofaktoren werden gezuckerte Getränke und Salz genannt.
Der Einfluss der Ernährung auf Diabetes Typ II und Krebs wird klar unterschätzt. /


Dagegen wird Fisch, Oliven- und Rapsöl eine Verminderung des Risikos zugeschrieben. 58 Prozent der Personen, die ihre Ernährung bereits einmal (krankheitsbedingt) umgestellt haben, taten dies auf Empfehlung des Arztes. Dabei werden meist weniger tierische Fette konsumiert und es wird auf eine fettarme Ernährung geachtet. Eine weitere Massnahme ist das Essen von mehr Gemüse und Früchten und der Verzicht auf Süssspeisen und Süssigkeiten.
Interesse an Prävention und Therapie
Rund 90 Prozent der Befragten interessieren sich für Präventions- und Therapiemöglichkeiten durch die Ernährung, und zwar deutlich mehr Frauen als Männer (58 % vs. 41 %). Obwohl viele über den Einfluss der Ernährung auf Krankheiten Bescheid wissen, geben 62 Prozent der Befragten an, an einer Krankheit oder Risikokonstellation zu leiden, die mit der Ernährung in Zusammenhang steht. Mit 26 Prozent wurde Übergewicht am häufigsten genannt. Bereits die erste Coop-Studie «Gesund essen: Einstellung, Wissen und Verhalten» zeigte, dass die Schweizer Bevölkerung die Ernährungsempfehlungen zu einem grossen Teil kennt, diese aber nicht zwingend umsetzt. Auch die Resultate der vorliegenden Studie zeigen, dass praktische Umsetzungstipps vermehrt kommuniziert werden sollten.
Zur Studie
Die repräsentative Coop-Umfrage zum Ernährungsverhalten und -bewusstsein der Schweizer Bevölkerung werden regelmässig durchgeführt und publiziert. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE (www.sge-ssn.ch) begleitet das Projekt «Ess-Trends im Fokus» fachlich und stellt sicher, dass es hohen ernährungswissenschaftlichen Ansprüchen genügt. Alle Studienergebnisse sind publiziert unter www.coop.ch/esstrends und unter www.sge¬ssn.ch/de/fuer-medienpresse/medienmitteilungen.html.