Rund ein halbes Jahr vor dem Eröffnungsspiel im Johannesburger Soccer City Stadium sind die Bauarbeiten an acht der zehn Arenen beendet. In Soccer City und im Green-Point-Stadium in Kapstadt wird noch gewerkelt, doch auch die grössten Arenen werden rechtzeitig für das Turnier vom 11. Juni bis 11. Juli 2010 fertig sein.
Sechs Stadien wurden umgebaut und modernisiert, diejenigen in Kapstadt, Port Elizabeth, Durban und Nelspruit wurden komplett neu errichtet. Durch die Neubauten wurden zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen, doch je weiter die Arbeiten fortschreiten, desto mehr Leute werden arbeitslos. Und das mitten in der globalen Krise, wo die offizielle Arbeitslosen-Quote Südafrikas bei knapp 25 Prozent liegt.
In welchen Stadien die SFV-Auswahl zu ihren drei Vorrunden-Spielen antreten muss, wird heute abend während der Gruppen-Auslosung in Kapstadt bestimmt. Klar ist bereits, dass aufgrund des Spielplans jedes Team in der Gruppen-Phase in drei verschiedenen Stadien spielen wird.
Transport-Probleme für WM-Touristen
Die verschiedenen Spielorte während der Gruppen-Phase könnten WM-Touristen vor Transport-Probleme bringen. Während des Confederations Cups im Juni 2009, der als WM-Hauptprobe gilt, wurden die Problemzonen im öffentlichen Verkehr ausgemacht. Im August wurde das Transrapid-Bussystem zwischen Soweto und Johannesburg eröffnet -- in Konkurrenz zum als korrupt geltenden System der Mini-Taxibusse.
Die Einführung war begleitet von gewalttätigen Übergriffen auf Bus-Passagiere. Ein weiteres Problemfeld bleibt die Unterbringung der WM-Fans. 450'000 Betten sind vorhanden, aber die Preise sind um das Fünffache gestiegen. 15'000 weitere Unterkünfte müssen nach FIFA-Angaben noch gefunden werden.
Auch wenn während der WM um die Stadien insgesamt 41'000 Polizisten zum Einsatz kommen: In Südafrika werden täglich immer noch 50 Morde begangen. Bewaffnete Überfälle und Entführungen sind üblich, auch wenn Touristen eher selten betroffen sind. Zuversichtlich stimmt der Fakt, dass alle bisherigen Gross-Anlässe wie der Confederations Cup oder die Rugby-WM weitgehend problemlos über die Bühne gingen.
Die zehn WM-Stadien im Überblick:
Johannesburg:
Einwohner: 3,3 Millionen (Grossraum: 8 Millionen). -- Stadien: Soccer-City-Stadium (Umbau), Kapazität: 94'700 Zuschauer. Acht WM-Spiele: fünf Vorrunde, Achtelfinal, Viertelfinal, Final.
Tolle Stadien warten auf Barnetta und Co. /


-- Ellis Park (Umbau), Kapazität: 60'000 Zuschauer. Sieben WM-Spiele: fünf Vorrunde, Achtelfinal, Viertelfinal.
Kapstadt:
Einwohner: 2,3 Millionen (Grossraum: 3,2 Millionen). -- Stadion: Greenpoint-Stadium (Neubau), Kapazität: 70'000 Zuschauer. -- Acht WM-Spiele: Fünf Vorrunde, Achtelfinal, Viertelfinal, Halbfinal.
Port Elizabeth:
Einwohner: 740'000. -- Stadion: Nelson-Mandela-Bay-Stadium (Neubau), Kapazität: 46'000 Zuschauer. -- Acht WM-Spiele: Fünf Vorrunde, Achtelfinal, Viertelfinal, Spiel um Platz 3.
Durban:
Einwohner: 3,1 Millionen. -- Stadion: Moses Mabidha (Neubau), Kapazität: 70'000 Zuschauer. -- Sieben WM-Spiele: Fünf Vorrunde, Achtelfinal, Halbfinal.
Pretoria:
Einwohner: 2,3 Millionen. -- Stadion: Loftus-Versfeld (Umbau), Kapazität: 55'000 Zuschauer. -- Sechs WM-Spiele: Fünf Vorrunde, Achtelfinal.
Bloemfontein:
Einwohner: 370'000. -- Stadion: Free-State-Stadium (Umbau), Kapazität: 48'000 Zuschauer. -- Sechs WM-Spiele: Fünf Vorrunde, Achtelfinal.
Rustenburg:
Einwohner: 125'000. -- Stadion: Royal Bafokeng (Umbau), Kapazität: 42'000 Zuschauer. -- Sechs WM-Spiele: Fünf Vorrunde, Achtelfinal.
Nelspruit:
Einwohner: 116'000. -- Stadion: Mbombela-Stadium (Neubau), Kapazität: 46'000 Zuschauer. -- Vier WM-Vorrunden-Spiele.
Polokwane:
Einwohner: 510'000. -- Stadion: Peter Mokaba (Umbau), Kapazität: 45'000 Zuschauer. -- Vier WM-Vorrunden-Spiele.