Neben der deutsch-rumänischen Schriftstellerin Herta Müller (56) mit der Literaturauszeichnung gab es bei den wissenschaftlichen Preisen weitere vier Frauen und damit einen Rekord seit der ersten Verleihung 1901. Allerdings stellten die traditionsgemäss befrackt im Konzerthaus auftretenden sieben Männer doch noch die Mehrheit.
Der 100. Nobelpreis für Medizin ging an zwei US-Forscherinnen und einen Landsmann, die das Altern der Zellen erklärt haben. Elizabeth Blackburn (61), Carol Greider (48) sowie Jack Szostak (57) teilten sich die umgerechnet rund 1,5 Millionen Franken. Ihre Resultate könnten eines Tages zu neuen Medikamenten führen, etwa gegen Krebs oder Erbkrankheiten.
Physikpreisträger an Alzheimer erkrankt
Den Nobelpreis für Physik teilte sich der gebürtige Chinese Charles Kao (USA/Grossbritannien, 76) nach seiner grundlegenden Arbeit für rasend schnelle Datenleitung über Glasfasern mit zwei Kollegen.
Charles Kao stiftet einen Teil seines Preisgeldes zur Betreuung von Menschen mit Alzheimer. (Archivbild) /


Willard Boyle (USA/Kanada, 85) und George Smith (USA, 79) haben lichtempfindliche Chips für Digitalkameras oder Scanner entwickelt.
Kao hat öffentlich mitgeteilt, dass er an Alzheimer erkrankt ist. Er will einen Teil seines Preisgeldes zur Betreuung von anderen Menschen mit dieser Alterskrankheit in Hongkong sowie zu Forschungszwecken stiften.
Den Nobelpreis für Chemie nahmen die drei Zellforscher Venkatraman Ramakrishnan (Grossbritannien, geboren in Indien), Thomas Steitz (USA, 69) und Ada Jonath (Israel, 70) entgegen. Sie haben die Eiweissfabriken der Zelle analysiert, die Ribosomen.
Den seit 1969 vergebenen Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaft konnte mit der US- Wissenschaftlerin Elinor Ostrom (76) zum ersten Mal überhaupt eine Frau in Empfang nehmen. Sie teilte sich die Auszeichnung mit ihrem Landsmann Oliver Williamson (77).