Mercedes hat eine Einigung mit Michael Schumacher über ein Formel-1-Comeback im Silberpfeil als «Spekulation» zurückgewiesen. Wie zuletzt hiess es: «Es wird immer spekuliert, solange ein Cockpit in unserem Team nicht besetzt ist. Und manche Spekulationen sind eben auch Träume, die nicht in Erfüllung gehen.»
Die Sprecherin des Rekordweltmeisters, Sabine Kehm, wollte eine Meldung des Nachrichtenmagazins «Focus», über einen angeblich perfekten Deal mit Mercedes (vormals BrawnGP) am Samstag nicht kommentieren.
«Das ist sonderbar»
Und Schumachers langjähriger Manager Willi F. Weber wurde so zitiert: «Es ist sonderbar, was da passiert. Die Sache verselbständigt sich, obwohl ich immer wieder sage, dass da nichts dran ist.» Weber weiter: «Ich weiss nichts davon. Ich tappe genauso im Dunkeln, wie die Medien. Ich habe weder mit Mercedes gesprochen, noch habe ich Termine mit ihnen.»
Schumacher selbst nahm am Samstag gut gelaunt an einem Kartrennen in seiner Heimatstadt Kerpen teil und wollte entsprechende Meldungen zumindest nicht dementieren. «Tut mir leid, dazu möchte ich nichts sagen. Ich bin hier zum Kartfahren und möchte einfach meinen Spass haben», sagte er der «Bild»-Zeitung und dem «Express» und ergänzte verschlüsselt: «Man weiss doch, wie so etwas läuft.»
Gerüchte, Gerüchte, Gerüchte
In den vergangenen Tagen und Wochen hatte es immer wieder Gerüchte über ein Angebot von Mercedes an den in Gland am Genfersee lebenden Schumacher gegeben.
Laut Mercedes ist das Schumacher-Comeback reine Spekulation. /


Beide Seiten wollten dies bislang weder bestätigen noch dementieren.
Die Angaben über die Fahrergage für Schumacher schwanken zwischen 3,5 bis 7 Millionen Euro pro Jahr - was kaum zu glauben ist, angesichts der Tatsache, dass der Rheinländer in seiner besten Ferrari-Zeit um die 30 Millionen Euro jährlich verdient haben soll. Bei «Focus» heisst es weiter, das Schumacher vor einem Comeback noch einen Medizin-Check bestehen müsse.
Berater bei Ferrari
Schumacher ist derzeit Berater bei Ferrari und soll dort erst im Sommer einen neuen Dreijahresvertrag unterschrieben haben. Im August war eine Formel-1-Rückkehr des 40-Jährigen als Ersatz für den verletzten Felipe Massa an den Spätfolgen eines Motorrad-Unfalls gescheitert. Offen ist, ob die schweren Verletzungen an Schädelbasis, Hals und Nacken inzwischen vollständig ausgeheilt sind.
Damals hatten ihm Ärzte dramatisch vor Augen geführt, welche gesundheitlichen Folgen ein Comeback im Formel-1-Cockpit für ihn haben könnte. Ist das nur fünf Monate später für ihn kein Thema mehr?
Enormer PR-Coup
Das neue Mercedes-Werksteam ist nach dem Wechsel von Weltmeister Jenson Button zu McLaren auf der Suche nach einem zweiten Stammpiloten neben Nico Rosberg. Beim neuen, silbernen Werksteam heisst der Teamchef Ross Brawn. Mit dem Briten wurde Schumacher bei Benetton und Ferrari sieben Mal Champion.
Klar ist, mit einer Verpflichtung des Rekordchampions, der seine Karriere vor drei Jahren beendete, könnte der Autokonzern aus Stuttgart einen enormen PR-Coup landen. Wie gross das Interesse und der Werbewert des Formel-1-Idols sind, bewies der Riesenwirbel um seine Comeback-Pläne im Sommer.