Die sogenannten «Comités populaires libyens» fungieren in Libyen als Parlament würden sich bald zu den Provokationen gegenüber den Muslimen in der Schweiz äussern, sagte Arabien-Experte Hasni Abidi gegenüber dem Westschweizer Radio RSR. Libyen wolle sich in der Sache mit anderen arabischen Staaten gegen die Schweiz verbünden, berichtet die Nachrichtenagentur SDA.
Diese Information sei von der Pressestelle der staatlichen libyschen Nachrichtenagentur Jana herausgegeben worden, sagte der Leiter des Genfer Zentrums für Studien und Forschung in der arabischen Welt.
Abstimmungsresultat steht im Zentrum
Das Schweizer Abstimmungsresultat bildet einen zentralen Punkt auf der aussenpolitischen Agenda des libyschen Parlaments, so Abidi.
Diktator Muammar Gaddafi nimmt nun das Minarettverbot ins Visier. /


Auf die Tagesordnung gebracht habe das Thema das Sekretariat des «Comité populaire général de Libye», auf das Staatschef Muammar Gaddafi grossen Einfluss habe.
Libyen wolle das Abstimmungsergebnis zu seinen Gunsten nutzen, sagte Abidi weiter. Tripolis wolle versuchen, andere arabische Staaten zu mobilisieren, um sich gegen die Schweiz zu formieren. Seiner Einschätzung nach könnte das Thema im kommenden März im libyschen Parlament diskutiert werden, wenn gleichzeitig der Gipfel der arabischen Staaten in Libyen abgehalten wird.