«Deutschland ist als exportabhängige Nation von der weltweiten Wirtschaftskrise besonders stark betroffen», sagte der Präsident des Statistikamts, Roderich Egeler, in Wiesbaden.
Der Einbruch von 2009 war fast sechsmal tiefer als die bislang stärkste Rezession 1975. Damals war die Wirtschaftsleistung wegen der Ölkrise um 0,9 Prozent geschrumpft. 2008 war die Wirtschaft noch um 1,3 Prozent gewachsen, 2007 sogar um 2,5 Prozent.
Zum Vergleich: Für die 27 EU-Staaten zusammen erwartet die Kommission in Brüssel einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von 4,1 Prozent. Für die Schweiz sagte das Staatssekretariat für Wirtschaft ein Minus von 1,6 Prozent voraus.
Die Ausfuhren brachen ein
Grund für die schwere Rezession war der Einbruch bei Exporten und Investitionen.
2008 war die Wirtschaft noch um 1,3 Prozent gewachsen. /


Die Ausfuhren brachen um 14,7 Prozent ein. Wegen der schlechten Exportaussichten gaben die Unternehmen ein Fünftel weniger für Maschinen, Fahrzeuge und andere Investitionsgüter aus.
Auch die Bauinvestitionen schrumpften um 0,7 Prozent. Der private Konsum zog dagegen um 0,4 Prozent an, weil die Preise kaum stiegen und die Verschrottungsprämie den Autokauf kräftig angekurbelt hatte. Der Staatskonsum nahm um 2,7 Prozent zu.
Im laufenden Jahr kann nach Ansicht von Experten nur ein Teil des Einbruchs wieder aufgeholt werden. Die deutsche Regierung rechnet mit einem Wachstum von etwa 1,5 Prozent. «Die Rezession ist klar vorbei, die Wirtschaftskrise aber noch nicht», sagte ein Ökonom.