Beide Kandidaten verfehlten bei der Abstimmung am Sonntag die für einen Sieg im ersten Wahlgang erforderliche absolute Mehrheit. Janukowitsch kam laut den bis Montagmittag ausgezählten Stimmen auf 35,5 Prozent, Timoschenko erreichte danach 24,9 Prozent.
Der bisherige Präsident Viktor Juschtschenko, der einstige Hoffnungsträger der prowestlichen Orangenen Revolution von 2004, landete abgeschlagen bei 5,4 Prozent. Den 55-Jährigen traf der Volkszorn nach Angaben von Wahlforschern wegen gebrochener Reformversprechen besonders hart.
Menschen enttäuscht
Wahlforscher in Kiew erwarten, dass es Timoschenko angesichts der Enttäuschung der Menschen über die Krise im Land schwer haben wird, den Vorsprung Janukowitschs in den kommenden drei Wochen noch aufzuholen.
Totgesagte leben länger: Wahlfälscher Viktor Janukowitsch ist wieder da. /

Regierungschefin Julia Timoschenko will den Eid von Janukowitsch verhindern. /


Sie kann aber in der zweiten Runde auf viele Stimmen von Unterstützern ausgeschiedener Kandidaten hoffen.
Die im ukrainisch-national geprägten Westen populäre Timoschenko und der im russischsprachigen Osten und Süden des Landes verankerte Janukowitsch zeigten sich beide siegessicher. Sie kündigten Verhandlungen mit den übrigen 16 Kandidaten der ersten Runde an, um deren Unterstützung zu bekommen.
Armut bekämpfen, Gesundheitssystem verbessern
Besonderes Gewicht im Kiewer Machtkampf hat der Drittplatzierte, der schwerreiche Bankier und Ex-Wirtschaftsminister Sergej Tigipko, der 13 Prozent der Stimmen holte.
Politisch trennt die beiden Hauptkontrahenten Janukowitsch und Timoschenko weniger, als ihre erbitterten wechselseitigen Angriffe im Wahlkampf vermuten lassen. Beide Kandidaten haben versprochen, die Armut zu bekämpfen und das Gesundheitssystem zu verbessern.