Seit dem Beben am 12. Januar seien 132 Menschen lebend aus den Trümmern geborgen worden. Am Samstag entdeckten Helfer in der Hauptstadt Port-au-Prince einen Überlebenden unter den Trümmern und versuchten ihn zu befreien.
Am Freitag waren eine 84-jährige Frau und ein 22 Jahre alter Mann gerettet worden.
Zahl der Geretteten geht zurück
Trotz dieser Hoffnungsschimmer war die Zahl der Geretteten in den vergangenen Tagen insgesamt immer weiter zurückgegangen. Die Regierung habe sich daher «nach Beratungen mit internationalen Experten» dafür entschieden, die Suche offiziell einzustellen, sagte OCHA-Sprecherin Elisabeth Byrs.
In dem Katastrophengebiet waren zuletzt bis zu 67 Hilfsteams mit gut 1900 Rettungskräften und 160 Spürhunden im Einsatz.
Die Ärzte versuchen zu helfen. /

Ein mexikanisches Team sucht nach Überlebenden. /


Die ersten Suchtrupps mit leichtem Gerät seien bereits wieder auf dem Weg nach Hause, sagte Byrs. Die Arbeiten würden aber fortgesetzt, «um nach Leichen zu suchen», sagte Byrs.
111'000 Leichen geborgen
Laut Angaben der UNO wurden bisher mehr als 111'000 Leichen geborgen. Vor allem Rettungsteams mit schwerem Gerät arbeiteten weiter, um grosse Trümmerteile aus dem Weg zu räumen, sagte Byrs.
Hunderttausende Menschen leben nach der Zerstörung ihrer Wohnungen in Zeltlagern, jeden Tag steigt die Zahl der Flüchtlinge aus Port-au-Prince und anderen stark zerstörten Städten. Nach UNO-Angaben nutzten bislang mehr als 130'000 Menschen das Angebot der Regierung, sie kostenlos in andere Städte zu fahren.
Versorgung der Überlebenden im Vordergrund
Nach dem Ende der Rettungsarbeiten stehe nun die Versorgung der Überlebenden im Vordergrund, sagte OCHA-Sprecherin Byrs. Allein am Freitag hatte das Welternährungsprogramm (WFP) zwei Millionen Lebensmittelrationen an die Betroffenen verteilt.
Inzwischen wurde der Hafen von Port-au-Prince teilweise wieder geöffnet. Die Wiederaufnahme des Hafenbetriebs dürfte die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln, Treibstoff und Medikamenten verbessern. Erstmals machten auch wieder Geldtransfer-Firmen und Banken sowie Restaurants und ein scharf bewachter Supermarkt auf.