Wie die WEKO ankündigte, sinkt der Satz der Verrechnungsgebühren (Interchange Fees) per 1. Februar von 1,282 auf 1,058 Prozent.
Diese Gebühren verlangen die Herausgeber von MasterCard- und Visa-Karten von den Banken, die Zahlungen für Händler abrechnen. Sie fliessen in die Kommissionen ein, welche die Banken den Händlern verrechnen.
Der neue Satz stütze sich auf die gemachten Erfahrungen und orientiere sich stärker an den kosteneffizientesten Marktteilnehmern. Die Gebührenhöhe gleiche sich damit an den europäischen Durchschnitt an.
Die Senkung der Interchange Fees sei von den wesentlichen Akteuren im Kreditkartenmarkt akzeptiert worden. /


Im Jahr 2005 hatte die WEKO bereits erreicht, dass die Interchange Fees um 15 bis 25 Prozent gesenkt werden können. Diese Vereinbarung lief nach vier Jahren aus und erforderte eine neue Untersuchung seitens der WEKO.
Eingriff in «funktionierendes System»
Die nun erlassene neue vorsorgliche Massnahme sei von den wesentlichen Akteuren im Kreditkartenmarkt akzeptiert worden und gelte bis zur definitiven Entscheidung in der im Sommer lancierten WEKO-Untersuchung.
Die Unterschrift verweigert haben laut Branchenangaben bislang die kürzlich neu in den Markt getretenen Kartenaussteller GE Money Bank, Jelmoli Bonus Card und Postfinance.
Swisscard AECS, Gemeinschaftsunternehmen des Kreditkartenanbieters American Express und der Grossbank Credit Suisse, kritisierte, dass die WEKO in einen wettbewerbsintensiven und gut funktionierenden Markt eingreife.
Stossend sei, dass die Behörde ein einzelnes Element des Systems verändere, obwohl sie nicht dazu Stellung bezogen hat, wie sich frühere Senkungen der Interchange Fees volkswirtschaftlich und damit auch auf Ebene der Konsumenten auswirkten. Beispiele aus dem Ausland zeigten, dass solche Interventionen kaum zu Preisreduktionen im Handel führten.